Im Internet finden sich in den letzten Monaten mehr und mehr Podcasting-Beiträge, welche über den PC auf iPods und andere MP3-Spieler heruntergeladen werden können. Der ehemalige Radio- und TV-Moderator Adam Curry hat das erste Programm für Podcasting geschrieben ( www.ipodder.org ). Er gilt laut der NZZ als der wichtigste Initiant dieser Radio-Spielart, bei dem der Nutzer die gewünschten Inhalte aus dem Netz herunterlädt. Die ‚Podcasts’ können abonniert werden. Übersichts-Webseiten orientieren über verfügbare Inhalte ( www.podcaster.org , www.podcast.de , www.podcast.net ). Auf das neue Format eingelassen hat sich die börsenkotierte Firma Audible, welche Hörbücher und gesprochene Zeitungen vertreibt. Die deutsche Niederlassung von Audible testet Podcasting als neue Vertriebsschiene und bietet ausgewählte Beiträge kostenlos an, darunter Audio-Versionen von Zeitungen wie dem «Handelsblatt» oder der «Zeit». Die Verkaufszahlen des iPod von Apple explodieren (über 4,5 Millionen im letzten Quartal 2004), und immer mehr Automodelle sollen iPod-tauglich werden. Als Lockvögel werden Podcasts nicht unbegrenzt fliegen; die Frage ist, ob kommerzielle Produzenten mittelfristig damit auch Geld verdienen können. Doch die Möglichkeit, seine eigene Meinung mit minimem Aufwand weltweit hörbar zu machen, wird noch manchen zum Podcaster machen. Quelle: NZZ/LivenetIntimes, Frommes, Komik – und viel Musik
Manche Podcasts bringen Belanglosigkeiten und Intimes. Aber auch Kirchen sind präsent (z.B. www.bluer.org , eine Vineyard-Gemeinde in Minneapolis). Mitschnitte von Interviews, Diskussionen oder Sketches und „reihenweise Musik von mehr oder weniger professionellen DJs und Bands“ werden angeboten, was die NZZ vermuten lässt, dass hier eine neue Kampfzone rund um Urheberrechte entsteht. Betroffen sind diesmal aber nicht nur (wie bei Kazaa und Co.) die Musikindustrie, sondern alle Vertreiber von Audio-Inhalten wie Radiostationen oder Anbieter von Hörbüchern.
Datum: 25.01.2005
Autor: Peter Schmid