«Merkelunser»

Im Wahlkampf das «Unser Vater» missbraucht

Mit einem sogenannten «Merkelunser» hat die Alternative für Deutschland (AfD) in Baden-Württemberg Christen vor den Kopf gestossen.
Angela Merkel
Das «Merkelunser»

Der dem «Vater unser» nachempfundene Text verletze die religiösen Gefühle, erklärten praktizierende Christen unterschiedlicher politischer und konfessioneller Einstellungen in den sozialen Netzwerken, schreibt die Agentur kath.net dazu. «Der Text ist eine völlig undifferenzierte Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel.» Ausserdem habe er eine sprachlich veraltete Form des Gebets für seine Verballhornung gewählt.

Der dem «Vater unser» nachempfundene Text wurde von Michael Klonovsky (Pressesprecher der AFD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg und früherer Berater der AfD-Frau Frauke Petry) auf seinem persönlichen Facebookauftritt veröffentlicht.

Ein Ratschlag an den Verfasser

Dem unbekannten Verfasser dieses AfD-Schmähtextes sei zu raten, «seine offenbar sehr eingerosteten und rudimentären Kenntnisse des protestantisch-christlichen Glaubens wieder deutlich aufzufrischen», schreibt kath.net. «Beispielsweise durch den Besuch des Sonntagsgottesdienstes, (…) aber auch durch die Lektüre der neutestamentlichen Aussagen zur Nächstenliebe.»

Das Bibelfasten beenden

Falls der unbekannte Verfasser aber nicht zur Beendigung seines Gottesdienst- und Bibelfastens bereit ist, könne er jedenfalls zur Kenntnis nehmen, dass «uns Christen das 'Vater unser' durchaus sehr wertvoll ist, da es uns gemäss Aussage der Bibel von Jesus Christus selbst gelehrt wurde. Deshalb wird in evangelischen Kirchen vielerorts während des 'Vater unser'- Gebetes sogar feierlich eine Kirchenglocke geläutet.»

Zur politischen Auseinandersetzung, also zur differenzierten und konstruktiven Pro- und Kontra-Debatte über drängende gesellschaftliche Fragen tauge ein solcher Hetztext aber in keiner Weise.

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Datum: 19.09.2017
Autor: Fritz Imhof / Willy Gautschi
Quelle: Livenet / kath.net

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