Doch wenn man auf der Chainstreet vom jüdischen Viertel her kommt und die grosse Treppe hinuntergeht, weckt der Anblick der Westmauer auch Gefühle der Hoffnung und Freude. Die vor der Mauer Betenden bitten darum, dass der versprochene Messias kommen möge, der für sie das Reich des Friedens errichten wird. Auf dieses Friedensreich, das bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus in dieser Welt aufgerichtet werden wird, warten auch Christen. Darum wird an der Klagemauer nicht nur geklagt. Dort werden auch Hoffnungen geweckt, dort wird auch gefeiert, wie z.B. beim Bar Mizwa, wenn die jüdischen Buben die religiöse Mündigkeit erlangen, dann herrscht Freude an der Klagemauer. Oder wenn das Laubhüttenfest stattfindet, dann gibt es ein grosses Dankfest. So nahe beieinander können also Klage und Dankbarkeit, Elend und Freude sein. So steht es bereits in der Bibel beschrieben. In Buch der Klagelieder heisst es einerseits: "Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit getränkt bin." Und andererseits steht wenige Verse weiter geschrieben: "Die Güte des Herrn ist's das wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist jeden Morgen neu und deine Treue ist gross." Das Geheimnis dieser inneren Wendung des Beters liegt in der Antwort Gottes auf das Gebet. Unser Gott besucht uns an der Klagemauer. Er nimmt unsere Anliegen auf und gibt dem Glaubenden seinen Frieden ins Herz. Damit sind nicht alle Fragen und Schmerzen beseitigt, aber damit zieht die Kraft der Gemeinschaft mit Gott ein. Der Gott, der über allem steht. Der Gott, der in seinem Wort bezeugt: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Dieser Gott gibt uns Hoffnung durch seinen Sohn, Jesus Christus. Er will in uns Wohnung nehmen mit seinem Geist und an der Mauer der Klagen unser Herz mit Zuversicht und Kraft erfüllen. Hilfe und Kontakt unter: contact@livenet.ch Hoffnung und Freude
Gottes Beistand
Datum: 29.06.2005
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel