Erbarmen durch Strenge?
Da steht der kleine Knilch mit verschmiertem Mund und nicht mehr ganz sauberen Händen vor mir. Er versucht unschuldig dreinzuschauen und hofft mit ängstlichem Blick und treuherzigem Augenaufschlag gut Wetter zu machen. Da fällt es schwer, das verdiente Donnerwetter loszulassen! Ich muss aufpassen, dass mein Söhnchen nicht merkt, wie ich mir das Lachen verkneife über seine unbeholfenen Versuche, das unerlaubte Naschen zu vertuschen. Jetzt gilt es, eisern zu bleiben. Zur Strafe kommt der Bub in den Laufstall. Natürlich erfolgt das zu erwartende Protestgeschrei, das aber erstaunlich schnell abklingt. Kurze Zeit später hole ich ihn aus seinem »Gefängnis«, und wir schauen uns zusammen ein Bilderbuch an.
Nicht immer gelingt es mir, so beherrscht mit meinem Sohn umzugehen. Beim dritten umgekippten Glas sind meine Nerven ziemlich strapaziert und mit einer besonnenen Reaktion tue ich mich schwer.
Vielen Eltern geht es so – wir sind nur Menschen. Gott aber ist anders, Er ist »gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und gross an Güte« (Joel 2,13). Unser kleiner Junge dachte vielleicht, ich würde ihm etwas Gutes nicht gönnen, als ich ihm die verbotenen Süssigkeiten wegnahm. Doch ich wollte ihm zeigen, dass es wichtig ist, sich an Regeln zu halten. Manchmal denke ich auch, Gott gönnt mir etwas nicht, wenn in meinem Leben etwas schief läuft. Dabei weiss ich doch, dass er es gut mit mir meint.
Gott möchte uns helfen, unsere Kinder geduldig zu erziehen, konsequent die notwendigen Regeln einzufordern und ihnen immer wieder Erbarmen und Liebe zu zeigen. Ich bin froh, dass ich für diese schwierige Aufgabe meinen himmlischen Vater als Vorbild habe, der mir immer wieder hilft, mir vergibt und mich trotz meiner Fehler liebt. kim
Frage:
Wo holen Sie sich Rat für die Erziehung Ihrer Kinder?
Tipp:
Gott weiss, was in jeder Situation dran ist!
Bibel:
1. Thessalonicher 2,7.11-12
Datum: 07.07.2014
Quelle: Leben ist mehr