«Wir leben unter dem offenen Himmel»
«Gott träumt Träume» – und in seinem Reich werden sie wahr. Dieter Kemmler nahm am 23. Januar 2011 die Teilnehmenden zu Beginn des Forums am Montag hinein in die Pläne Gottes, wie Jesus sie seinen Freunden darlegte. Das Gebet von Jesus vor der Verhaftung (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 17) bringt diese Pläne zum Ausdruck. Kemmler bezeichnete die Kirche als «Ort, wo ewiges Leben zur Rettung der Menschen ausgeteilt wird». Ein Vergleich mit anderen Religionen zeige, dass allein im Christentum die «unvorstellbare Liebe Gottes»allem zugrunde liege. Er habe den Himmel geöffnet, um Menschen jetzt schon durch seinen Geist ewiges, unzerstörbares Leben zu schenken. «Wir leben unter dem offenen Himmel
Gott in seiner Liebe erfahren
Jesus trat auf, um Gott als Vater zu verherrlichen, und er verkörperte den Vater. Für Christen gehe es darum, dass sie mit Gott Erfahrungen machen und von Freude erfüllt werden, sagte Kemmler, der mit 72 Jahren weiterhin am Theologisch-Diakonischen Seminar in Aarau Neues Testament lehrt. Jesus versprach seinen Freunden den Heiligen Geist. Er werde «in uns zu einer Quelle werden, die sich fortwährend erneuert, um ewiges Leben zu spenden», betonte der Theologe. Evangelisation ist, auf einen einfachen Nenner gebracht, «den Vater verherrlichen und Glauben wecken». Wie ein guter Witz Lachen auslöse, wecke das Evangelium Glauben, wenn es weitergesagt werde.
Dranbleiben, auch wenn’s schwierig wird
Allerdings setzt das voraus, dass Menschen Gott in jeder Situation die Ehre geben. Kemmler erinnerte an die Misshandlung und Inhaftierung der Missionare Paulus und Silas im nordgriechischen Philippi. Sie lobten Gott im Kerker und erlebten, dass er sie befreite und ihnen Zugang zum Gefängnisdirektor gab. Mit Verweis auf Johannes 17,19-23 unterstrich der Referent, dass es auf Einheit ankommt: «Einheit im Glauben, in der göttlichen Liebe und in dem einen Ziel, dass das Evangelium in die Welt muss, dass die Welt die Liebe erfährt.» Angesichts der unendlichen Liebe Gottes sei kein Platz für Gemeinde-Egoismen, Selbstprofilierung und Neid. Gefördert und gestärkt werde Einheit durchs gemeinsame Beten.
Damit Leben Kreise zieht
«Was bedeutet der offene Himmel für mich persönlich?» fragte Kemmler die Teilnehmenden und legte die ersten Bitten des Unser-Vater-Gebets aus. «Dein Name werde geheiligt» übersetzte er: «Gib du mir Anteil an deinem göttlichen, barmherzigen Wesen – damit es Kreise zieht.» Demut und Sanftmut, von Jesus beispielhaft verkörpert, seien wie die zwei Schienen eines Gleises: «Wenn wir auf ihnen fahren, gelingt Leben.»
Datum: 24.01.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet