Fragen in Ruhe mit Gott diskutieren
livenet.ch: Herr Widmann, was bedeutet für Sie «Glaube am Montag»?
Albert Widmann: Vertrauen auf Gott bei allen Werktagsaktivitäten. Nach fast 2000 Jahren hat das Wort der Bibel seine volle Gültigkeit auch in modernen Berufen.
Für die Herausforderungen des Alltags ist oft viel mehr Glaube notwendig als für Gottes Versprechen des Heils und des ewigen Lebens, denn im Alltag hängt vieles von andern Menschen ab, die zum Teil sehr unberechenbar sind, während Gott immer gleich zuverlässig war, ist und sein wird.
Wie bereiten Sie sich auf einen Arbeitstag vor?
Mit einem einfachen Frühstück und der Tageszeitung. Unter der Dusche singe ich davor gerne Lobpreis- und Anbetungslieder.
Wissen Ihre Mitarbeitenden, dass Sie Christ sind? Wie wirkt sich das auf den Arbeitsalltag aus?
Ja, denn ich erzähle gelegentlich von positiven Erlebnissen und spreche über meinen Glauben, wenn sich jemand dafür interessiert. Ich versuche stets fröhlich zu sein (Die Bibel 1. Thessalonicherbrief, Kapitel 5, Vers 16), betrachte auch meine Arbeit als Gebet (5,17) und habe mein Arbeitsmotto als Qualitäts-Manager über meinem Arbeitsplatz aufgehängt: «Prüft aber alles, nur das Gute behaltet.» (1. Thess. 5,21)
Wie wirkt sich Ihr Glaube auf Ihren Umgang mit Mitarbeitenden aus?
Ich versuche als Mitarbeiter wie auch als Vorgesetzter jederzeit die dienende Haltung Jesu einzunehmen und so auch meine Mitarbeitenden zu unterstützen und zu fördern. Vorgesetzte haben mich auch schon gebeten, für sie, ihre Familien oder andere Arbeitskollegen zu beten.
Hat Ihr Glaube auch Einfluss auf Ihre Entscheidungen im Berufsalltag?
Bei schwierigen Entscheidungen bedinge ich mir eine Nacht zum Überdenken aus, damit ich die Frage in Ruhe mit Gott diskutieren kann, denn am Arbeitsplatz ist es oftmals nicht so einfach, für längere Zeit in Ruhe zu beten.
Haben Sie eine Möglichkeit, sich mit Christen in Ihrem Arbeitsumfeld zum Gebet und/oder Austausch zu treffen?
Mitarbeitende von verschiedenen Divisionen des Konzerns treffen sich je einmal wöchentlich zu einem Frühgebet und einem Mittagessen. In dringenden Fällen tauschen wir uns via e-Mail aus und können so auch kurzfristig zum Gebet aufrufen.
Können sich Christen im Arbeitsumfeld gegenseitig stärken? Welche Erfahrungen machen Sie hier?
Es ist sehr ermutigend zu wissen, dass man als Christ nicht alleine im Unternehmen ist, sondern seine Freuden und Nöte mit anderen Gläubigen teilen kann, die – im Gegensatz zu den meisten Geschwistern in den Gemeinden – auch den Arbeitsalltag verstehen.
Dies funktioniert auch firmenübergreifend, wie zum Beispiel bei den Bankenbibelgruppen, wo sich die einzelnen Unternehmensgebetsgruppen locker zusammengeschlossen haben und sich zu einem jährlichen Input und Austausch treffen
Zur Person
Name, Vorname: Widmann, Albert
Organisation: Zürcher Bankenbibelgruppen
Alter: 45
Zivilstand, Kinder: verh., 0
Wohnort: Winterthur, Schweiz
Beruf, heutige Funktion: Qualitätsmanager
Kirchenzugehörigkeit: Evangelisch-reformierte Kirche
Hobbys: Musik, Bewegung in der Natur
Webseite:
Banken-Bibelgruppen
Initiative «Glaube am Montag»
Dossier:
«Glaube am Montag»
Datum: 23.01.2012
Quelle: Livenet