«Gebet muss mit einer Erwartungshaltung gekoppelt sein»
Als langjähriger Campus-Leiter war Hanspeter Nüesch verantwortlich für zahlreiche Pionierdienste im In- und Ausland. Mit seiner Frau Vreni engagiert er sich bis heute bei der Entwicklung von apostolischer, geistgeleiteter Leiterschaft. Dazu hat er u.a. die weltweiten Erweckungsbewegungen der letzten Jahrhunderte intensiv studiert. Er wird an der Explo ein Seminar über Merkmale und Voraussetzungen eines erwecklichen Lebensstils halten. Rachel Stoessel von Campus für Christus sprach mit Hp. Nüesch.
Interview
Gibt es Werte, welche euch als Ehepaar oder dir als Mensch besonders wichtig sind?
Wir sind sehr dankbar für den grossen Zusammenhalt in der Familie. Alle Kinder sind mit Jesus Christus unterwegs und auch eine Inspiration für uns Eltern. Die berufliche Bandbreite unserer Kinder ist gross und reicht von Missionarin zu Sozialpädagogin, von Pastor für junge Erwachsene bis zu Professor für Unternehmungsführung. Als die Kinder noch zuhause waren, hat Vreni sie immer mithineingenommen in meine Auslandseinsätze. Die ganze Familie hat dann gespannt auf meine Telefonate von Sibirien, Nordkorea oder anderen exotischen Ländern gewartet und für mich gebetet. Sie haben erlebt, welch Privileg es für uns ist, in einem Missionswerk zu arbeiten und welche Freude wir über dem Wirken Gottes in aller Welt empfinden.
Mein Glaube ist…
…kindlich-einfach. Er ist über die Jahre gewachsen.
Wie bleibt deine Beziehung zu Jesus Christus frisch und unverkrampft?
Mir hilft es, mich anderen Kirchen und Werken auszusetzen und mich von ihren Stärken und Gaben inspirieren zu lassen. Ich nehme auch immer wieder Aufgaben und Projekte in Angriff, bei denen ich auf Gottes Hilfe angewiesen bin. Auf Wanderungen in den Bergen plaudere ich gern und ausgiebig mit Gott.
Dein Seminartitel lautet «Merkmale und Voraussetzungen eines erwecklichen Lebensstils». Was begeistert dich bei deinem Thema?
Seitdem ich für die Aktion NEUES LEBEN vor über 30 Jahren eine Tonbildschau über die erwecklichen Wirkungen des Gebets zusammengestellt habe, interessieren mich solche Bewegungen. Insbesondere habe ich mich damit beschäftigt, welche gemeinsamen Merkmale sie aufweisen und was unser menschlicher Beitrag dabei ist. Was fördert oder hindert das erweckliche Wirken Gottes heute, sei es im persönlichen Umfeld, im Gemeindeumfeld und in der Gesellschaft im Allgemeinen? Ist es realistisch, eine grössere geistliche Erweckung in Europa zu erwarten? Darauf möchte ich in meinem Seminar näher eingehen.
Was wünschst du dir, dass die Teilnehmenden mit nach Hause nehmen von deinem Seminar?
Die Erweckungsgeschichte hat gezeigt, dass Gebet und Glaube gekoppelt mit einer Erwartungshaltung sein müssen, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Dann wünsche ich mir, dass diese erwartungsvolle Haltung auch zunehmend unseren Alltag prägt und dass wir lernen verheissungsorientiert und nicht erfahrungs- oder problemorientiert zu leben.
Erzähl uns von einem Erlebnis, indem du gemerkt hast, dass du Neuland betrittst.
Ich habe 1972 in England ohne Kontakt mit Christen eine tiefgreifende Erfahrung mit dem Heiligen Geist gemacht und dabei Gottes übernatürliches Wirken in ausserordentlicher Weise erlebt. Dabei habe ich einen Vorgeschmack erhalten, wie erweckliches Handeln konkret aussehen könnte. Ich habe erlebt, dass in Erweckungszeiten Evangelisten nicht mehr länger bussfertige Sünder suchen müssen, sondern busswillige Sünder auf der Suche nach Evangelisten sind, die ihnen helfen, mit Gott ins Reine zu kommen.
Bei welchem Thema sollten wir «Neues Land» entdecken?
Ich wünsche mir, dass wir das neue Land entdecken, das vor unseren Füssen liegt. Manchmal scheint es mir, dass Menschen zu weit suchen und das Naheliegende nicht sehen.
Zur Anmeldung:
Explo 2017
Vom 29. Dezember 2017 bis am 1. Januar 2018 findet in der Messe Luzern die bereits achte Explo statt. Dem Einzelnen haben die früheren Konferenzen einmalige Begegnungen, neue Visionen, sowie neues Feuer im Glauben gebracht; entstanden sind daraus auch zahlreiche Initiativen und Projekte. Für dieses Jahr wurden wiederum gewinnende Referenten und Referentinnen aufgeboten.
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Datum: 18.12.2017
Autor: Rachel Stoessel
Quelle: Campus für Christus Schweiz