Livenet-Talk mit Fredy Staub

«Ich träume davon, dass Kirchen für Gott brennen»

Der Pfarrer Fredy Staub war bei Livenet zu Gast.
«Es gibt Menschen, die zaubern einem ein Lächeln aufs Gesicht», stellt Moderator Flo Wüthrich seinen Talk-Gast Pfr. Fredy Staub vor. Der Evangelist führte vor kurzem mit drei Kirchgemeinden eine Event-Serie im Thurgau durch.

 «Ja, das war eine ganz schöne Sache», gesteht Fredy Staub. «Die Zeitungen haben berichtet, es gab eine volle Kirche, viel Resonanz, die Leute haben gelacht.» Das Thema: «Hoffen in kritischen Zeiten». Was steckt hinter dem seit Jahrzehnten erfolgreichen Wirken des Autors, Radio- und Eventpfarrers?

«Man kann nicht mehr einfach eine Stunde predigen»

Fredy Staub bekennt: «Ich lerne aus jeder Veranstaltung, und so habe ich den Organisatoren meine gesammelten Erkenntnisse gebracht: Man muss die Menschen mehr einbeziehen und kann sie nicht mehr eine Stunde anpredigen.» Also gab es einen «Drittelmix» aus guter Musik, einem Podium mit regionalen Fachleuten und einer seelsorgerlich ausgerichteten Predigt. «Das hat gut eingeschlagen», findet Fredy Staub. «Theologie und Dogma sind wichtig, aber schlussendlich muss jeder was davon haben.» Häufig steckten Leute in unlösbaren Situationen; «wenn ich dann am Ende solche Menschen erlebe, wie sie sagen `Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Freude gehabt, es ist wie Sonne im Herzen` – dann ist das wie ein Feuer, das andere auch ansteckt und sich ausbreitet», beschreibt Fredy Staub, was ihn motiviert.

Die Hauptsache ist nicht machbar

Bei allen guten Erfahrungen und Konzepten weiss Fredy Staub: «Die Hauptsache ist nicht machbar. Es gibt Events, da gibt’s Null Reaktionen und andere, da werden wir von so vielen Reaktionen überfordert. Ich sage den Veranstaltern immer: `Ich kann das nicht garantieren, wenn etwas gelingt, gehört Gott die Ehre!` Das hält uns schön demütig.» Die wichtigste Arbeit werde bei seinen Evangelisationen darum von den Teams geleistet, die die Veranstaltungen im Gebet begleiten: «Wir liegen Gott in den Ohren. Das ist die Hauptsache.»

Wie behält man die Leidenschaft?

Fredy Staub ist bereits im Pensionsalter und steht immer noch auf der Bühne. Wie behält man über so viele Jahre die Leidenschaft? Staub: «Ich kann Leute immer wieder seelsorgerlich begleiten. Ich treffe Menschen, die zum Heulen in Problemen stecken – voller Süchte, mit Suizidgedanken: Ich könnte oft mitheulen. Aber wenn sie durch Jesus dann so eine Lösung finden, sind sie glücklich. Das ist eine Realität, die Leute erleben das. Und das Feuer, das da brennt, ist eine Win-Win-Situation und hält auch mich am Brennen.»

Als junger Mann hatte Fredy Staub bekanntlich einen Autounfall, bei dem ihm ein Eisenpfosten in den Schädel drang, er einen Teil des Gehirns verlor und von den Ärzten aufgegeben wurde. Durch ein Wunder heilte sein Gehirn, und diese Grenzerfahrung prägt ihn bis heute. Auf die Jahreslosung 2024 angesprochen, schildert er, wie die Liebe zu Menschen bei ihm und seiner Frau konkret wird: «Wir hatten in den letzten Wochen über ein Dutzend mal Leute zum Essen, von denen viele mit Kirche nichts anfangen können. Zu einem Advents-Apero hatten wir 31 Leute aus der Nachbarschaft in unserer Stube!»

Was hat Fredy Staub für einen Traum? Er lacht: «Ich hatte dreimal den gleichen Traum – vor der Kirche stand ein langer Rattenschwanz von Menschen, die warteten, bis sie endlich in Kirche hinein und Jesus annehmen konnten. Ich träume davon, dass Kirchen brennen für Gott und die Menschen, die noch nichts davon wissen.»

Wie siehts mit einer Nachfolgelösung aus? «Alles auf guten Wegen», freut sich Fredy Staub. «Vor zehn Jahren haben wir den Verein `Sinnvoll leben` gegründet, jetzt habe ich deren Leitung meinem Sohn Bill übergeben. Die Arbeit wird also weitergeführt.»

Sehen Sie sich den Talk mit Fredy Staub an:

 

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Datum: 26.01.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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