Eine Reise des Glaubens

Vom Wilderer zum Wegweiser

Fritz Wäfler hatte eine wilde Jugend.
Äusserst streng erzogen, begann Fritz Wäfler bereits früh zu rebellieren. In jungen Jahren liess er sich auf Einbrüche, Diebstähle und Wilderei ein. Ausgerechnet ein Schiessunfall brachte ihn auf den richtigen Weg.

«Ich bin der älteste Sohn einer Familie von sechs Geschwistern, aufgewachsen im malerischen Engstligtal zwischen Frutigen und Adelboden, genauer gesagt in Spissen», erinnert sich Fritz Wäfler. «Mein Vater, ein Bergbauer, hatte grosse Träume für mich – er wollte, dass ich den Betrieb übernehme. Doch hinter der idyllischen Kulisse des Tales verbarg sich eine düstere Realität.»

Sein Vater war jähzornig. «Die Wutanfälle trafen nicht nur die Kühe im Stall, sondern auch mich und meine Geschwister. Die Erwartungen waren hoch, und der Druck, zu gehorchen, war erdrückend. Doch ich konnte das Verhalten meines Vaters nicht ertragen. Schon früh wurde ich zum Rebellen, sowohl zuhause als auch in der Schule.»

Nächster Halt: Dunkelheit!

Nach der Schule begann er, seine eigenen Wege zu gehen. «Ich arbeitete auf Montage, für eine Holzerei und für Seilbahnen, sowohl in der Schweiz als auch in Amerika und Kanada. Doch je weiter ich mich von zuhause entfernte, desto tiefer geriet ich in die Dunkelheit.»

Diebstähle, Einbrüche, Wilderei – sein Leben nahm eine gefährliche Wendung. «Ich gründete sogar einen eigenen Schiessclub, wo wir mit Revolvern das schnelle Ziehen übten. Doch das Schicksal sollte mich eines Karfreitags schwer treffen. Ein Schuss traf mein rechtes Bein und zwang mich für ein Jahr zur Untätigkeit.»

«Zuchthaus oder Umkehr?»

«Es war in diesem dunkelsten Moment meines Lebens, als Gott zu mir sprach», reflektiert Fritz Wäfler. «Er stellte mir eine Frage, die mein Leben verändern sollte: ‘Zuchthaus oder Umkehr?’ In dieser entscheidenden Stunde erkannte ich, wie sehr ich mich verirrt hatte. Eine unerklärliche Liebe durchströmte mein Herz, und ich wusste: Ich muss umkehren.»

Mit 29 Jahren entschied er sich, sein Leben Jesus Christus zu widmen. «Ich bekannte meine Schuld, sowohl vor den Menschen als auch vor Gott. Und ich wurde nicht ins Gefängnis geschickt – ein Wunder, das ich bis heute nicht begreife.»

Ein starker Freund an der Seite

Seither sind viele Jahre vergangen, Jahre voller Herausforderungen und Prüfungen. «Doch Jesus war immer an meiner Seite, und sein Licht hat meinen Weg erhellt.» Etliche Jahre betrieb er zusammen mit seiner Frau einen Online-Trödelmarkt namens «Internetbrocki mit Herz». «Bei jedem Paket, das wir versendet haben, legten wir ein Traktat bei, und wir nutzen jede Gelegenheit, um mit den Menschen über Gott und die Welt zu reden.»

Er bilanziert: «Mein Leben mag im Dunkel begonnen haben, aber heute weiss ich, dass mein wahrer Sinn darin liegt, anderen die rettende Botschaft zu bringen. Von der Wildnis Kanadas bis zu den Tälern der Schweiz – meine Geschichte ist eine Reise vom Dunkel ins Licht, eine Reise des Glaubens und der Hoffnung. Und ich bin dankbar, dass Gott mich auf diesen Weg geführt hat.»

Handel mit Örgeli

Heute führt Fritz Wäfler zusammen mit seiner Frau einen Online-Handel für Örgeli und anderes. Immer wieder erlebt er, wie Jesus Christus Menschenherzen verändert. «So wie es kürzlich geschah, als ich einem ehemaligen Knecht nach einem Akkordeon-Kauf erzählte, dass ich nach oben telefoniere, wenn ich Hilfe brauche.»

Das löste etwas aus in diesem Mann: «Am nächsten Tag schrieb er mir eine Nachricht aufs Mobiltelefon und fragte, wie ich das meine: Ob ich meinen verstorbenen Vater anrufe oder den himmlischen Vater. Wir luden ihn ein zum Nachtessen und plauderten über Gott und die Welt. Am nächsten Tag schrieb er erneut: Er habe sein Leben Gott übergeben. Jetzt ist er ein Freund von uns und hilft uns sogar beim Zügeln.»

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Datum: 24.05.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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