Nach einer Überdosis

Wie Gott einen jungen Mann innerlich und äusserlich erneuerte

Durch die Droge «Grauer Tod» ist Jason Naler
Jason Naler
Jason im Krankenhaus

mindestens zwanzig Minuten tot. Nach der Reanimierung erlebt er mehrere Wochen lang grausame Visionen – bis er Gott sein Leben überlässt. Doch er kann nicht sprechen, nicht laufen und ist blind. Dann erlebt er ein Wunder nach dem anderen…Jason Naler wächst in einem christlichen Haushalt auf, rutscht jedoch als junger Mann in die Drogenszene ab. Schon bald versorgt er zusammen mit anderen ganze Städte der USA mit Drogen, konsumiert selbst Speed, Meth und andere Drogen.

Eines Tages im Sommer 2017 findet ihn ein Freund auf dem Boden seiner Wohnung in Alabama: Er hat scheinbar unwissend eine neue Droge zu sich genommen, die als «Grauer Tod» bekannt geworden ist, eine tödliche Mischung aus Heroin, einem Anästhetikum und Elefanten-Beruhigungsmittel – 100 mal stärker als normales Heroin. Jason ist blau angelaufen, hat keinen Puls mehr, atmet nicht. Sein Freund rast mit ihm ins Krankenhaus. Zwanzig Minuten ist Jason ohne Herzschlag. Im Krankenhaus versuchen acht Ärzte, ihn wiederzubeleben. Nach vier Reanimierungsversuchen hat Jason wieder einen Puls – doch der Sauerstoffmangel im Hirn, so vermuten die Ärzte, wird schwerwiegende Schäden hinterlassen haben.

«Ihr kennt nicht den Gott, dem ich diene»

Zwei Wochen lang liegt Jason auf der Intensivstation. Durch die Drogen in seinem Kreislauf reagiert er extrem gewalttätig und wird in ein künstliches Koma versetzt. Als seine Mutter Mary Lou Maine aus Colorado anreist, ist er nur noch ein Skelett, an Armen, Beinen und am Brustbereich aus Sicherheitsgründen festgebunden. Wenn er nicht medikamentös stillgelegt ist, kann er nur vereinzelt ein Wort sagen und sich nicht verständlich machen. Mary Lou berichtet: «Die Ärzte sagten mir, dass er starke Hirnschäden hätte und vermutlich den Rest seines Lebens so bleiben würde. Doch ich antwortete: 'Das glaube ich nicht – ihr kennt nicht den Gott, dem ich diene!'» Mit Hilfe ihrer Gemeinde in Colorado werden Menschen auf der ganzen Welt informiert und beten für Jason.

Auf eigene Verantwortung hin lässt sie bei ihrem Sohn jegliche Medikamente absetzen, «ich musste wissen, ob er noch 'da drin' war.» Als Jason aus dem Koma erwacht, sagt er seiner Mutter ein einziges Wort: «Bete!» Mit der Zeit merkt Mary Lou, dass er nicht nur Sprachprobleme hat, er kann auch nicht laufen, seine Hände sind gekrümmt und lassen sich nicht öffnen – und er ist blind.

Die Visionen

Doch viel schlimmer ist sein psychischer Zustand, denn Jason, der sich weiterhin zwischen Leben und Tod befindet, hat grausame Visionen. Jason erinnert sich: «Ich war in einer Grube und sah zwei dunkle Gestalten. Beide wollten mich dazu bringen, dass ich vor ihnen niederknie. Aber ich dachte: Ihr seid nicht der, an den ich glaube; ich werde nicht niederknien. In dem Moment kam ich an einen Ort, an dem ich meinen schlimmsten Ängsten begegnete, meiner Sünde und Dingen, die man kaum beschreiben kann. Ich sah, wie Menschen ermordet wurden, sah Kinder, die wegen ihrer Abhängigkeit hungerten – und ich kam an den Punkt, an dem mir nichts anderes übrigblieb, als Gott zu vertrauen, dass er mich da rausholt. Bei jeder dämonischen Kraft, die mich halten wollte, kam Gott und holte mich dort raus.»

Doch der Zustand hört und hört nicht auf, fast einen Monat lang lebt Jason in schrecklicher Angst. «Ich hatte solche Angst, weil ich wusste, dass da um meine Seele gekämpft wurde. Und ich hatte nicht nur diese Erlebnisse, sondern sah auch, welche Auswirkungen mein Leben auf all die Leute um mich herum gehabt hatte: die Kinder, die Familien, die Zerbrochenheit…»

Wendepunkt in der Kirche

Nach einem Monat wird Jason aus dem Krankenhaus entlassen. Doch Mary Lou kann ihn noch nicht nach Colorado bringen, da sein Zustand einen Flug oder eine lange Autofahrt nicht zulässt. So soll er einen Monat in einem betreuten Wohnen verbringen. Doch vorher, es ist Sonntag, gehen sie in eine Kirche. «In dem Moment, in dem wir in die Kirche gingen, war ich mit einem Mal von Gottes Gegenwart umgeben. Und etwas in mir zerbrach. Ich hatte davor schon irgendwie an Gott geglaubt, aber in dem Moment zerbrach er alles, was ich gewesen war. Ich konnte nur noch weinen und schluchzen, ging in der Kirche nach vorne zum Altar und kniete mich hin. Und dann spürte ich, wie Gott mich am Kopf fasste und mich reinwusch.»

«Ich wusste, bei Gott würde ich Heilung finden»

Jason ist innerlich ein neuer Mensch – doch er kann weiterhin weder sehen noch eigenständig laufen. Und er kann nur wenige Worte am Stück sprechen. Als er einen Monat später zu seinen Eltern nach Colorado zurückkehrt, nimmt Mary Lou ihn sofort mit in ihre Gemeinde. Jeden Sonntag geht Jason, durch einen Stock und seine Mutter gestützt, zum Lobpreis nach vorne. Jason: «Ich wusste, in Gottes Gegenwart würde ich Heilung finden.» Jedes Mal hat er besondere Erlebnisse mit Gott. An einem Sonntag nimmt er vorne das Abendmahl ein und betet: «Danke für deinen Leib, Jesus, der für mich gebrochen wurde… In dem Moment spürte ich etwas wie Wellen durch meinen Körper gehen, eine liebevolle Wärme, die mich von Kopf bis Fuss durchdrang.» Und mit einem Mal weicht die dunkle Schwärze vor seinen Augen: In einem münzgrossen Kreis kann er wieder verschwommen sehen.

Ein Wunder nach dem anderen

Im Laufe der Minuten wird seine Sicht klarer. Bei einem Gebetstreffen nach dem Gottesdienst hören die Teilnehmer mit einem Mal die Stimme eines jungen Mannes klar und deutlich beten: Es ist Jason, er kann wieder sprechen. Und am Ende des Treffens steht Jason ohne Hilfe auf und geht zielstrebig aus der Gemeinde raus – er kann wieder laufen.

Heute ist Jason grösstenteils wiederhergestellt – und er weiss, wer ihn geheilt hat. Deshalb möchte er auf der ganzen Welt, gerade den Menschen, die im Drogensumpf gefangen sind, Mut machen und ihnen sagen: «Es gibt Hoffnung bei Jesus!»

Datum: 08.05.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

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