«Gott führt den roten Faden»
Als Jugendliche hatte ich schlimme Ekzeme. Meine ganzen Arme waren vereitert, mein Gesicht war vereitert, so stark, dass ich mich über ein Trinkröhrchen ernähren musste. Ich war bei unzähligen Ärzten, in Krankenhäusern, habe verschiedene Medikamente genommen, aber es wurde nicht besser. Es war belastend.
Als mir bewusst wurde, dass mir Ärzte nicht weiterhelfen können, nahm ich Kontakt zu einer christlichen Gemeinde im Nachbarort auf. Ich fasste den Entschluss: Ich fahr da jetzt hin und lass für mich beten. Gesagt – getan. Es war verrückt, aber innerhalb von vier Wochen verschwanden diese schlimmen Ekzeme komplett. Das war ein sehr prägendes Erlebnis für mich. Gott hat eingegriffen, wo Ärzte nichts mehr tun konnten. Es war als würde Gott zu mir sagen: «Ja, ich bin real. Und ich kann auch heute noch heilen.» Damals entschied ich, ihm mein Leben anzuvertrauen. Und ich fragte ihn voller Erwartung: «Gott, was hast du mit meinem Leben vor?»
Leben voller Abenteuer
Nach dem Abitur hatte ich die Möglichkeit, als Au-Pair nach Norwegen zu gehen. Auf dem Weg in einen Gottesdienst dort hatte ich plötzlich diesen Satz in mir: «Heute zeige ich dir, was du mit deinem Leben machen wirst.» Erst fragte ich mich, ob das meine Gedanken waren, oder ob ich mir das eingebildet habe, aber in der Kirche kam prompt die Antwort. Eine Gruppe der Organisation «Jugend mit einer Mission» erzählte, wie sie in Thailand in den Slums mit den Ärmsten der Armen gelebt hatten. Damals dachte ich: Das will ich machen. Doch so etwas zu finanzieren schien mir unrealistisch. Kaum hatte ich das gedacht, sprach mich eine junge Frau an und sagte: «Mach deine Träume niemals von deinen Finanzen abhängig. Wenn Gott etwas mit dir vorhat, dann kannst du damit rechnen, dass er sich um alles kümmert und dass er dir immer im richtigen Moment hilft.»
Das durfte ich tatsächlich erleben. In den darauffolgenden Jahren war ich auf der ganzen Welt unterwegs, in Äthiopien, Russland, Bangladesch. Es war begeisternd, mit Gott unterwegs zu sein und Menschen ganz praktisch zu helfen. Das war ein Leben, wie ich es mir erträumt hatte! Doch dann kam alles anders.
Abenteuer-Pause
Während eines Heimaturlaubs wurde meine Mutter krank. Also blieb ich erstmal in Deutschland und sprang in der Buchhandlung meiner Eltern ein. Ich spürte, dass Gott zu mir sagte, er möchte mich jetzt genau hier haben. Für mich war das erst einmal hart. Das hatte ich nicht erwartet, das entsprach nicht dem Leben, wie ich es mir vorgestellt oder gewünscht habe. Aber ich wusste: Gott hat den besten Weg für mich. Und so blieb ich. Zehn Jahre arbeitete ich in der Buchhandlung, bis Gott wieder zu mir sprach.
Es war im Dezember 2004. Ich sah die Bilder des Tsunami in Asien und hörte wieder diese Stimme in mir: «Dort gehst du hin.» Einen Tag später bekam ich eine E-Mail von Freunden, dass sie mehrere Teams an die indische Küste schicken wollten, um gemeinsam mit einem indischen Pastor den Tsunami-Opfern zu helfen. Meine Mutter gab mir spontan frei und ich flog für drei Wochen hin.
Gott führt Schritt für Schritt
Nach ersten Aufräumarbeiten vor Ort, half ich in den nächsten fünf Jahren von Deutschland aus beim Aufbau einer Grundschule. Zudem bauten wir ein Heim für Waisen, die ihre Eltern im Tsunami verloren haben. Fünf Jahre lang sammelten wir Spenden und flogen jedes Jahr mit einem Team aus unserem Landkreis hin. Christen, Nachbarn, Freunde, Schulen, Kindergärten, alle möglichen Betriebe unterstützen das Projekt. Es entstand etwas Wunderbares.
Inzwischen habe ich in Deutschland ein Haus gegründet, in dem junge Menschen Zeit finden, sich auf Gott zu besinnen. Ich sehe, wie Gott mich Schritt für Schritt durch mein Leben führt. Ohne die vielen Erfahrungen, die ich machen durfte, hätte ich das jetzige Projekt nie realisieren können. Gott gibt meinem Leben Sinn. Er führt mich mit dem perfekten Plan an die Aufgaben, die er für mich hat. Das durfte ich immer wieder in meinem Leben erfahren.
Hier erzählt Susanne Chmell ihre Geschichte, ein Beitrag von CBN-Deutschland, Autor, Stephan Dublasky:
Diese Geschichte wurde mit freundlicher Genehmigung von CBN Deutschland publiziert.
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Datum: 13.10.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbndeutschland.org