Die richtige Motivation

Gospelsänger zum Ritter geschlagen

Der Vater von Muyiwa Olarewaju wurde wegen seines Glaubens von Extremisten getötet. Ihm selbst wurde nun der britische Ritterorden verliehen. Während der Verleihung
Muyiwa Olarewaju (Bild: Instagram)

sprach der beliebte britische Gospelsänger nun über seinen Glauben und darüber, wie wichtig es ist, für jene aufzustehen, die keine Stimme haben.Mit seinem Ritterschlag gehe auch eine Verantwortung einher, erklärte der Gospelmusiker Muyiwa Olarewaju. Sein Vater kehrte einst dem muslimischen Glauben den Rücken und entschied sich für ein Leben mit Jesus Christus.

Als Muyiwa neun Jahre alt war, schickten ihn seine Eltern von Nigeria nach Grossbritannien, um ihm eine möglichst gute Ausbildung zu gewähren. «Fast 20 Jahre lang habe ich meinen Vater nicht gesehen, und ich sehnte mich nach ihm.» Dann wurde dieser wegen seines Glaubens in Nigeria erschossen. «Mir war klar, dass ich nun nie mehr die Gelegenheit haben würde, mich zu ihm zu setzen und ihm all meine Fragen zu stellen.»

Gegen das Vergessenwerden

Muyiwa Olarewaju ist selbst Ehemann und Vater zweier Söhne. «In den ersten Jahren träumte ich immer wieder, dass ich gerade etwas für meine Söhne tat und mich umdrehte. Und wenn ich mich dann wieder zurückdrehte, konnte ich sie nicht mehr finden… Im Traum geschah dasselbe, was mit mir und meinem Vater geschehen war.»

Die Mörder seines Vaters drohten, seinen Nachnamen völlig auszulöschen. «Einer der Gründe, warum ich diese Ehre der Königin angenommen habe, war, dass ich dachte, mein Vater wäre sehr stolz. Seine Feinde sagten, sie würden seinen Nachnamen von der Erde auslöschen, aber jetzt wird sein Name auf der ganzen Welt gehört.» 

Das Versprechen

Eigentlich habe er Safari-Jäger werden wollen. «Meine Eltern waren Bauern, und ich sollte dem Betrieb übernehmen. Aber Musik war schon immer ein Teil meines Lebens gewesen und ich war Lobpreisleiter in der apostolischen Kirche, die ich besuchte.»

Heute macht er Gospel mit Elementen von World Music, Soul, R&B und Pop. Ursprünglich wollte er Popmusik wie Lionel Richie machen, «welche die Leute bewegt. Doch meine Mutter hatte eine Abmachung mit Gott, bevor ich geboren wurde. Sie bat ihn um einen Sohn und versprach, dass wenn Gott ihr einen Sohn schenken würde, sie ihn Gott zurückgeben würde.»

Hungrig nach Anerkennung?

Ein Performer versuche, die Aufmerksamkeit der Leute für sich zu gewinnen. Ein Lobpreisleiter dagegen versuche, die Aufmerksamkeit der Menschen auf Gott zu lenken, erklärt Muyiwa Olarewaju.

Der OBE (Order of the British Empire) habe dazu geführt, «dass ich mich im Licht von Gottes Wort hinterfragen musste. Als ich den Brief erhielt, war ich hocherfreut. Aber danach dachte ich: 'Muyiwa, warum bist du so glücklich? Ich wusste gar nicht, dass du so hungrig nach Anerkennung bist.'»

Er habe begonnen, die Dinge zu entwirren. «Dazu gehörte, dass ich Jahre zuvor einen alten Dozenten getroffen hatte, und als ich ihm erzählte, was ich tat, deutete er an, dass sich niemand um das Genre Gospel kümmere. Ich fühlte mich beleidigt, dass mein Lehrer andeutete, dass das, was ich tue, keine Rolle spiele. Unbewusst trug ich das mit mir mit, und als der Brief kam, dachte ich an ihn. Hinzu kam, dass, obwohl wir – also ich und auch meine Gruppe 'Riversongz' – sehr erfolgreiche Alben hatten und die Veranstaltungsorte ausverkauft waren, dies in einigen Kreisen nicht anerkannt wurde.»

Gefühl der Verantwortung

Ihm sei klar geworden, dass er nicht zugelassen habe, «dass der Heilige Geist und das Wort Gottes diese Erfahrungen aus mir herauswaschen». Die andere Seite der Geschichte ist jedoch, dass ein Freund von ihm rund sechs Jahre vor dem besagten Brief ihm geschrieben hatte, dass Gott ihm ein Bild von ihm gezeigt habe, in der er eine Auszeichnung in Form einer offiziellen Anerkennung durch die Königin erhielt.

«Alles in allem fühle ich mich dankbar und ekstatisch, aber ich erkenne auch ein Gefühl der Verantwortung.» Und für seine Söhne hoffe er, «dass sie zu fürsorglichen, aufrechten Mitgliedern der Gemeinschaft heranwachsen und 'geistliche Champions' werden. Ich wünsche mir, dass sie andere Menschen gut behandeln, freundlich sind, dass sie wissen, wie man gebrochenen Menschen wieder aufhilft und dass sie ein Licht in der Dunkelheit sind.»

Zudem arbeite er an einem Projekt mit dem Titel «Africa Rhythms» – das Album wird in verschiedenen Teilen Afrikas aufgenommen.

Zum Thema:
Ex-Fussballstar Kaká: «Man kann die Leistung nicht vom Menschen trennen»
China steigt aus: «Black Lightning»-Star will für Gott arbeiten
Kel Mitchell: «Es ohne Gott zu versuchen, war der falsche Weg»

Datum: 09.12.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Woman Alive Premier

Werbung
Livenet Service
Werbung