«Mich bewegt das liebende und dienende Herz von Jesus»
Martin Stettler, was bedeuten Ihnen
die Tigers heute, sind Sie noch mit ihnen verbunden?
Martin Stettler: Die SCL Tigers waren viele Jahre
ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Viele Erinnerungen und schöne Momente
bleiben unvergessen. Auch heute fühle ich mich dem Verein noch verbunden. Mit
diversen Spielern bin ich nach wie vor in Kontakt, allen voran Pascal Berger,
ein guter Freund und Götti meiner jüngeren Tochter Mila.
Sie sind eine Club-Legende. Nur ein Spieler – Adrian
Gerber – absolvierte noch mehr Spiele für die Tiger. Was bedeutet Ihnen dies?
Dies ist mir eigentlich gar nicht so präsent. Klar ist
es toll, zu diesem Kreis der Spieler zu gehören. Viel mehr freut es mich aber,
wenn ich den Menschen als bescheidener, fairer und hilfsbereiter Spieler in
Erinnerung bleibe.
Was tun Sie heute beruflich?
Nach der Ausbildung zum Eishockeytrainer habe ich
meinen Platz nun in einer ganz anderen Branche gefunden. Ich arbeite mit
grosser Freude in der Elektro-Branche bei der Bieri Elektrotechnik AG. Nebenbei
arbeite ich als Stufenleiter der U11 der SCB Future AG.
Wie hat Ihnen der Glaube in Ihrer Zeit bei den Tigers
geholfen?
Der Glaube war mein grosser Rückhalt. Sowohl im Guten
wie auch im Schlechten. Er gab mir Ruhe, Frieden und Freude. Gerade auch gegen
Ende meiner Karriere hin, als ich fünfmal das Knie operieren musste, war Gottes
Liebe mein Halt, mein Trost und mein Sicherheitsnetz.
Wie sind Sie zum Glauben gekommen?
Der christliche Glaube wurde mir von meiner Frau viele
Jahre vorgelebt. Ich sah aber nie eine Notwendigkeit für diesen «Jesus». Als
wir dann aber als Team in einer grossen Krise waren und ich vom Trainer als «Sündenbock»
herhalten musste, fiel ich in eine grosse persönliche Krise. Ich habe mich
gefragt, was mir neben dem Hockey Halt und Sinn in meinem Leben gibt. Meine
Frau und viele andere haben in dieser Zeit viel für mich gebetet. Als ich dann
eines Tages mit meiner Frau eine Predigt im Fernsehen anschaute, wurde mir bewusst,
dass in meinem Leben eine grosse Leere herrscht und ich diese mit Jesus ausfüllen
möchte. Das war der befreiendste Moment in meinem Leben. Der Druck war
weg, geblieben sind Liebe, Annahme und eine neue Identität in Christus.
Erinnern Sie sich an Spielszenen, die Sie als von Gott
inspiriert bezeichnen würden?
Eine spezielle Szene nicht, aber in meiner Funktion
als Captain umso mehr. Oft habe ich Gott um Weisheit und Rat gebeten. Und mir
war es wichtig, dem Team gegenüber eine dienende Haltung zu leben. «Rule with
the heart of a servant and serve with the heart of a King» («Regiere mit dem
Herzen eines Dieners und diene mit dem Herzen eines Königs») war und ist mein
Lebensmotto.
Was bewegt Sie besonders in Ihrem Glaubensleben?
Das liebende und dienende Herz von Jesus. Wie er uns
den Vater offenbart und uns als Mensch vorgelebt hat, in welcher Beziehung wir
mit Gott leben dürfen. Die aktuelle Serie «The Chosen» zeigt dies so
wunderbar. Und ich bin ganz neu berührt und begeistert von meinem Jesus.
Wie erleben Sie den Glauben in Ihrem Alltagsleben?
Jesus ist das Zentrum in unserer Familie. Stille Zeit,
Bibellesen, Anbetung sind ein fester Bestandteil unseres Alltags und mir wichtig, um mit
Gott «connectet» zu bleiben. Es gibt mir Kraft, Frieden und Freude. Brauche ich
Rat oder Weisheit, bitte ich Gott darum. Und auch, dass ich mein Gegenüber
durch seine Augen sehen darf. Dies gibt mir oftmals einen ganz anderen Blick in
eine Situation hinein. Der Glaube ist der Boden, in den ich meine Wurzeln tief
hineinwachsen lassen will.
Welche Gemeinde besuchen Sie? Engagieren Sie sich für
ein christliches Werk?
Wir sind seit mehreren Jahren in der Vineyard Bern.
Die Grundwerte der Vineyard Bern wie Barmherzigkeit, den Menschen dienen,
Gottes Reich bauen, Leben und Lieben wie Jesus entsprechen unserem Herzschlag
als Familie. So ist es uns wichtig, die Menschen um uns herum zu sehen, sie zu
lieben, ihnen zu dienen, zu helfen und ein offenes Haus zu leben. Meine Frau
engagiert sich im Verein Parparim und ist in der aufsuchenden Arbeit im Rotlicht-Millieu
unterwegs. Wir fragen Gott regelmässig, wo wir uns finanziell und direkt engagieren
sollen. Wir erleben da regelmässig seine Führung in den verschiedensten Projekten.
Nebenbei unterstützen wir die tolle Arbeit von Compassion Schweiz.
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Datum: 09.02.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch