Der «Schwarze Baron»

Wie Richard Toliver über den Wolken Frieden fand

Richard Toliver (82)
Richard Toliver (Bild: dvidshub.net)

fand die Freiheit im Cockpit, von dem aus er während 26 Jahren in der Air Force diente. Er war der erste afroamerikanische F-15-Pilot und erwarb sich den Spitznamen «Black Baron». Als ein Blitz in seine Maschine einschlug, veränderte sich sein Leben…

Als Kind träumte er davon, Flugzeuge zu fliegen wie jene, die von der nahe gelegenen Oxnard Naval Training Base in Kalifornien über ihn hinwegflogen. Dieser Traum zerplatzte, als seine Familie wegzog.

«Ich hasste die nächsten zehn Jahre, in denen ich im Süden lebte.» Anders als in Kalifornien «gab es überall Barrieren aus Armut, Hautfarbe, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und bösartigen Beschimpfungen».

Trotz der Diskriminierung gelang es jemandem, ihm ein Studien-Stipendium am «Tuskegee Institute» in Alabama (das heute eine Universität ist) zu verschaffen. Dort lernte er Piloten kennen, welche im Zweiten Weltkrieg als Afroamerikaner bei der Air Force dienten. Ebenso inspirierte ihn der Bürgerrechtler Martin Luther King Jr.

«Gott hat die Kontrolle»

«Der wichtigste Teil meiner Lebenserfahrung war die Entdeckung, dass Gott die Kontrolle über alles hat. Er erlaubte mir, all das zu werden, was ich heute bin.» Lange habe er sich nicht ganz auf Gott eingelassen, sondern ihn vertröstet. In der Luft erlebte er dann einen «Damaskusweg», als seine F-15 von einem Blitz getroffen wurde.

Nachdem er den beschädigten Jet sicher gelandet hatte, hörte Toliver eine Stimme, die sagte: «Wie lange willst du diese Scharade noch aufrecht erhalten?»

Mit dieser Frage rang Toliver in den nächsten Tagen. Er fand sich geistig und seelisch auf dem Prüfstand. Es gab einen «Ankläger», der sogar seine Sünden aus der Kindheit auflistete und ihn für «schuldig» erklärte. Doch eine beständige «Präsenz» stand zu Tolivers Verteidigung, und «die Hand Jesu griff herab und ergriff meine ausgestreckten Hände», erinnert sich Toliver.

Der «Schwarze Baron»

Toliver war der erste afroamerikanische F-15-Pilot und erfolgreich in Hunderten von Kampfeinsätzen, er erwarb sich den Spitznamen «Black Baron» («Schwarzer Baron»). Dies in Anlehnung an den deutschen Piloten «Roter Baron» des Ersten Weltkriegs.

Nach Tolivers Bekehrung begannen andere, ihn «Preacher» («Prediger») zu nennen, als Anerkennung für die häufigen, auf der Bibel basierenden Bemerkungen des Piloten.

Lange Zeit wütend

Sein Weg zu Christus war eine lange Reise. Er musste sich mit seiner enormen Wut auseinandersetzen, die in ihm brannte, wann immer er mit Widrigkeiten, Rückschlägen und tatsächlichem oder vermeintlichem Rassismus konfrontiert wurde. «Ich war entschlossen, dem Herrn zu erlauben, meinen Weg zu leiten, aber mein 'Ich' kam mir immer wieder in die Quere», sagte er.

Durch Bibelstudium und Gebet erkannte Toliver schliesslich, dass der Erfolg in der Air Force für ihn zu einem Idol geworden war. Letztendlich war es das persönliche Vergeben von Menschen, die ihm Unrecht getan hatten, das Toliver zum ersten Mal in die wahre Freiheit führte.

Käfig von innen geöffnet

«Erst dann begann die Heilung für vergangene Verletzungen, die durch Rassenvorurteile, Kränkungen, Enttäuschungen und andere emotionale Barrieren verursacht wurden. Ich habe endlich meine Freiheit gefunden. Der Käfig der Verzweiflung musste von innen geöffnet werden, und der Weg zur Freiheit führte durch die Tür der Vergebung.»

Nach seinen 26 Jahren in der Air Force wurde er zu einem landesweiten Motivationsredner. Zudem gehört er heute zu den Gemeindeleitern der «Apollo Baptist Church» in Glendale, Arizona.

Mit seiner Frau Peggy ist er seit 58 Jahren verheiratet, das Paar hat drei leibliche und fünf Pflege- oder Adoptivkinder.

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Datum: 25.02.2021
Autor: Karen L. Willoughby / Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Baptist Press / Christian Post

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