Schwere Verletzung mit Jesus überwunden
«Ich wusste nicht mehr, wer ich bin», erinnert sich Morolake Akinosun in einem Video von «I am Second». Eine Verletzung warf sie weit zurück und rüttelte stark an ihrer Identität, als die Olympionikin Morolake Akinosun gegen eine Wand stiess und sich die Achillessehne riss.
«Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper, und man braucht sie, um buchstäblich alles zu tun: gehen, springen, kriechen, Treppen steigen, aufstehen, sich hinsetzen.»
Sie konnte zwar chirurgisch wieder hergestellt werden. «Aber mir wurde gesagt: 'Du wirst vielleicht nie wieder dieselbe Läuferin sein, die du mal warst. Das könnte das Karriereende für dich bedeuten.'»
Auf dem Olymp …
Dabei sah für die heute 27-jährige Morolake Akinosun alles nach einer Bilderbuch-Karriere aus: Sie wurde in der nigerianischen Hafenstadt Lagos als Tochter eines Pastorenpaars geboren. Als sie zwei Jahre alt waren, wanderte die Familie in die USA aus. Sie blühte in der Leichtathletik auf und gewann für die University of Texas in Austin regelmässig Wettbewerbe.
Dann stand Morolake Akinosun auf dem Olymp. Nur zwei Jahre vor ihrer schlimmen Verletzung hatte sie einen herausragenden Triumph errungen: In den Vorläufen zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro liessen ihre Teamkollegen den Staffelstab zwischen der zweiten und dritten Etappe fallen. Morolake, die an der vierten Stelle wartete, war fassungslos.
Sie erinnert sich: «In diesem Moment hatte ich den Gedanken: 'Wow, ich habe gefühlt mein ganzes Leben lang für einen Moment trainiert, der mir nun in einem Wimpernschlag genommen zu sein schien.'» Doch das US-Frauenteam durfte das Qualifikationsrennen wiederholen. Im finalen Wettbewerb holten sie dann Gold.
… und plötzlich scheint alles weg
Doch alles, wofür sie ihr Leben lang trainiert hatte, schien ihr nun nach dieser Verletzung im Jahr 2018 genommen. Sie war wütend und wandte sich an Gott: «Ich dachte, dass ich genau das tue, was ich tun sollte, und wenn es das ist, was ich tun sollte, warum hast du es mir dann weggenommen?»
Sie bemerkte aber, dass sie ihre Identität auf die Leichtathletik gebaut hatte.
Morolake Akinosun stellte in diesem Tief nun aber auch etwas anderes fest: «Ich erkannte, dass ich von Menschen umgeben war, die an mich glaubten, und sie glaubten nicht nur an mich, sondern auch daran, dass Gott einen Plan für mein Leben hatte und dass er mir trotz allem treu sein würde.» Eine Gruppe christlicher Freunde war für sie da, Menschen, die nicht viel gemeinsam hatten, ausser ihrer Liebe zu Jesus und zueinander.
Füreinander da sein
Viele beteten für sie. «Das hat mir auch klar gemacht, dass wir deshalb unser Leben gemeinsam so leben sollen, dass, wenn eine Person in unserer Gemeinschaft verletzt ist oder gefallen ist oder ihren Kampf nicht alleine kämpfen kann, dass drei oder fünf oder zehn oder 15 oder 25 Leute da sind, die aufstehen und den Kampf für sie kämpfen, den sie nicht für sich selbst kämpfen kann.»
Morolake kehrte in die Leichtathletik zurück und sie erholte sich von ihrer Verletzung. Bereits 2019 holte sie mit der Staffel die nächste WM-Medaille: Sie holte Bronze in Doha, nach der Goldmedaille 2017 in London und Olympia-Gold 2016 in Rio.
«Ohne Jesus wäre ich nicht da»
«Das Schönste an einer solchen Gemeinschaft ist die Möglichkeit, verletzlich zu sein und den Menschen dein wahres Ich zu zeigen und zu zeigen, wer du wirklich bist», sagt Morolake.
«Und ohne Jesus Christus wäre ich nicht die, die ich bin. Ich wäre nicht da, wo ich bin, und ich würde nicht tun, was ich tue. Alles in meinem Leben ist einzig und allein dadurch entstanden, wer Jesus ist und wer er weiterhin sein wird.»
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Datum: 23.07.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / I am Second / GodReports