Einst Oben-Ohne-Küsse am Kreuz, heute setzt sich fürs Leben ein
Sara Giromini gründete 2012 die Feministen-Gruppe «Femen Brazil» und führte mehrere Oben-Ohne-Proteste in Brasilien an, in denen sie sich für die LGBT-Bewegung und das Recht auf Abtreibung stark machte; Abtreibung ist in Brasilien illegal.
In einem dieser Proteste, im Januar 2014, küsste Giromini oben-ohne eine andere halbnackte Frau auf einem Kreuz liegend vor der Candelaria-Kathedrale in Rio de Janeiro. Die Bilder verbreiteten sich schnell über die sozialen Medien.
Alle Freundinnen rieten zur Abtreibung...
Inzwischen bittet sie Christen um Vergebung; doch sie wisse, dass das keine einfache Sache sei. «Wir gingen deutlich zu weit und es endete damit, dass wir viele religiöse und nicht-religiöse Menschen verletzten.»
Die feministische Bewegung habe sie mittlerweile desillusioniert. Ihr erstes Kind habe sie abgetrieben, nun aber die Freude am Muttersein gefunden. Während ihrer ersten Schwangerschaft hätten ihre Freundinnen sie nur insofern unterstützt, als dass sie ihr zur Abtreibung geraten hätten. «Ich war enttäuscht, dass mir mehr als fünfzig Feministinnen rieten, abzutreiben. Sie sagten: 'Wenn du das tust, macht das deinen Körper stärker. Und wenn du abtreibst, hast du noch mehr Erfahrung, um als Feministin zu sprechen!'»
...und niemand half
Keine von ihnen sei dann aber da gewesen, als sie unter starken Blutungen litt und wirklich Hilfe brauchte. Obschon sie gelernt hatte, Männer zu hassen, war es ironischerweise ein Mann, der ihr helfend zur Seite stand, sie ins Spital brachte und ihre Auslagen zahlte.
Heute sagt Sara Giromini, dass die feministische Bewegung Frauen missbrauche, «um Hass gegen das Christentum, gegen die Männer, die Schönheit der Frauen und gegen das Gleichgewicht der Familien zu schüren. So ist der Feminismus, das kann ich bestätigen, denn ich war mittendrin.»
Zurück zur Kirche?
Gemeinsam mit der christlichen Psychologin Marisa Lobo ist sie bereits als Rednerin aufgetreten. Ihr Erleben schildert sie in einem Buch, in welchem sie sich für das Leben einsetzt.
Sie wolle zurück zur Kirche kommen, im Moment hindere sie aber noch ihre Vergangenheit als Feministin daran. «Doch wenn mir jemand beim Zurückkommen hilft, komme ich gerne zurück.»
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Datum: 20.01.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/Gospel Herald