Ein Cold-Case-Ermittler ermittelt im «Fall Gott»
Es gibt keinen Gott, war J. Warner Wallace überzeugt, als er in diesem aussergewöhnlichen Fall zu ermitteln begann. Aber schon damals musste er etwas akzeptieren, das über das Natürliche hinausgeht, weil er bereits glaubte, dass das Universum einen Anfang vor Raum und Zeit hatte.
«Es begann aus dem Nichts. Vor dem Urknall hat es nicht existiert», sagte der Autor des Buches «Cold Case Christianity» über das Universum. «Das bedeutet, dass wir nach einer Ursache suchen, die nicht räumlich, nicht zeitlich und nicht materiell ist, weil diese Dinge vor dem Urknall nicht verfügbar waren. Man sucht also bereits nach etwas, das ausserhalb der Natur liegt – wenn man mit Natur das meint, was wir immer meinen, nämlich Raum, Zeit, Materie, Physik, Chemie.»
Es gibt einen präzisen Entwurf
Der Astronom Hugh Ross sieht Gott bereits in der Geburt des Universums. «Es hat einen Anfang, was bedeutet, dass es jemanden geben muss, der für die Entstehung des Universums verantwortlich war», sagt der Astrophysiker. Und es gibt einen präzisen Entwurf.
Wallace erklärt darauf basierend: «Wir haben eine Feinabstimmung im Universum, die so fein abgestimmt ist, dass man bei der kleinsten Variation der universellen Konstanten nicht einmal ein Universum hat, in dem es Leben gäbe. Nun, wie stehen die Chancen, dass das von alleine passiert?»
Alles Leben könnte aufhören
Und wie fein ist das alles auf das Leben abgestimmt? «Wenn wir ein geringes Gewicht zum Universum addieren oder dieses geringe Gewicht vom Universum abziehen würden, wäre das genug, um das Gleichgewicht zu stören und Leben unmöglich zu machen», erklärt Ross und fügt hinzu: «Wie können wir der Schlussfolgerung entgehen, dass es einen Geist mit übernatürlicher Macht geben muss, der es genau richtig entworfen hat, damit wir hier existieren können?»
Ross hält weiter fest, die Erde müsse genau dort liegen, wo sie sich auf dem Arm einer Spiralgalaxie wie der Milchstrasse befindet, damit hier Leben existieren kann. Oder auch die einzigartige Eigenschaft des Mondes der Erde sowie dessen fein abgestimmte Grösse sind existentiell: Er ist dadurch in der Lage, die Neigung der Erdachse und die Länge der täglichen Umdrehung so zu steuern, dass der Planet optimal fürs Leben ist.
Schliesslich hält Ross fest, dass das gesamte Sonnensystem einfach perfekt ausbalanciert ist, um dieses Ziel zu erreichen.
Beweise für Jesus nicht nur in der Bibel
Aber was ist mit Jesus Christus, seiner Auferstehung und Gottheit? Wallace hält fest: «Wenn es da draussen ein Wesen gibt, das aus dem Nichts Raum, Zeit und Materie erschaffen kann, dann vermute ich, dass es wahrscheinlich von den Toten auferstehen könnte. Ich vermute, es könnte wahrscheinlich auf dem Wasser gehen. Ich schätze, das sind wahrscheinlich kleine Kartoffelwunder im Vergleich zu Genesis 1.»
Einige Leute sagen, dass sie niemals glauben werden, dass Jesus Christus Gott ist, weil alle Beweise dafür in der Bibel stehen, und sie einfach nicht an die Bibel glauben. Darüber ermittelte Wallace bei Josh McDowell, der sich als Atheist aufmachte, das Christentum und die Bibel zu widerlegen, aber er fand so viele Beweise, dass er begann, an Gott zu glauben. Das Ergebnis war sein Buch «Evidence that demands a verdict» (dt. Übersetzung: Bibel im Test. Tatsachen und Argumente für die Wahrheit der Bibel). Und er fand viele Beweise für Christus ausserhalb der Bibel.
20 ausserbiblische Quellen
Josh McDowell: «Es handelt sich um 20 völlig ausserbiblische Quellen.»
Manche Kritiker weisen darauf hin, dass das Neue Testament Jahrzehnte nach der Zeit Jesu geschrieben wurde. Dadurch könnten alle übernatürlichen Einzelheiten über Christus lange nach seinem Tod hinzugefügt worden sein.
Allerdings: Als Zeugen lernten die frühesten Jünger die Aussagen über das wunderbare Leben Christi auswendig, sangen und schrieben sie auf. Das begann gleich nach seiner Auferstehung, sagt Alex McFarland von «Truth for a New Generation».
McFarland weiter: «Gottheit, Tod, Auferstehung, Sohn Gottes – diese Aussagen entstanden nicht innerhalb von Jahren oder Monaten – sondern Wochen nach der Kreuzigung. Diese verbalisierten, auswendig gelernten Glaubensbekenntnisse kommen vielleicht vier bis acht Wochen nach der Kreuzigung auf.»
Waren auch Kritiker dabei?
Wallace spricht davon, wie Cold Case-Detektive nach einer soliden Beweismittelkette für alle Beweise in einem alten Fall suchen. McDowell erklärte: «Ich musste definieren, was Wahrheit ist, und was ich als wahre Aussagen, wahre Taten in der Geschichte akzeptiere? Und eine war diese: Wurden sie in Gegenwart von kritischen und feindlichen Zeugen präsentiert? Wenn das, was die Apostel sagten, falsch war, wurde es als falsch entlarvt?» Tatsächlich sprachen die Apostel vor solchen Zeugen. «Sie appellierten ständig an feindliche Zeugen. Sie sagten zu ihnen: 'Ihr wisst, wovon ich rede, ihr wart dabei, ihr habt gesehen und gehört, wie er das tat.'»
Und McFarland ergänzt: «Historiker suchen nach Augenzeugenberichten, Mehrfachberichten, frühen Berichten und sogar nach dem, was sie als 'feindliche Berichte' bezeichnen. Die Lehren Christi – sogar seine Kreuzigung und Auferstehung –, wir haben Zeugnisse, die ganz früh gegeben wurden, Augenzeugen, mehrere Quellen und sogar feindliche Quellen.»
«Zu viele Zeugen»
Laut Wallace gab es zudem viel zu viele Zeugen für das Leben und die Auferstehung Christi – Hunderte von ihnen –, die später zu viel Verfolgung und Folter ausgesetzt waren, als dass nicht wenigstens einige wenige gestanden hätten, wenn alles einfach nur gelogen gewesen wäre.
«Sie standen unter unglaublichem Druck, wobei viele von ihnen ihr Leben verloren, um das zu verteidigen, was sie als wahr bezeichneten», so Wallace. «Und wir haben keinen einzigen alten Bericht über die Jünger, die jemals widerriefen, obschon das ja das Ziel der Verfolger war.»
Der Cold-Case-Ermittler fügt hinzu: «Deshalb halte ich den Tod und das Martyrium der Jünger für ein Schlüsselstück.»
Es hat auch mit Ihnen etwas zu tun
Wallace bittet, dass wenn Sie völlig ungläubig sind, Sie um Ihrer selbst willen die Idee in Betracht ziehen sollten, dass es diesen Retter Jesus gibt – mit einem Hinweis: «Sie können nicht einfach sagen: 'Ich glaube nicht an das Übernatürliche.' Denn das ist ja die Sache, die Sie untersuchen wollen», sagt der Detektiv.
McFarland erwähnt in diesem Zusammenhang die Pascal'sche Wette: «Wenn wir so leben als gäbe es Gott, und es stellt sich heraus, dass es ihn nicht gibt, haben wir nichts verloren und haben ein gutes Leben geführt und waren glücklich. Aber wenn man als Atheist so lebt, als gäbe es keinen Gott, und es stellt sich heraus, dass es ihn gibt, dann hat man alles verloren. Der weise Mann würde also wetten, dass es einen Gott gibt.»
Zum Thema:
Den kennenlernen, gegen den J. Warner Wallace ermittelte
Hitchens erwägte Seitenwechsel: «Als er mit Christen debattierte, begann er sie zu mögen»
Ist Moral relativ oder nicht?: Das Böse – für Atheisten das grössere Problem als für Christen
Bei Gott gestohlen: Atheisten brauchen Gott, um ihren Standpunkt zu vertreten
Datum: 03.01.2020
Autor: Paul Strand / Daniel Gerber
Quelle: CBN News / Faithwire / gekürzte Überstzung: Jesus.ch