Daniel Rehfeld: «Ich möchte Christen ermutigen»
Livenet: Als Journalisten in der überschaubaren christlichen Medienwelt in der Schweiz kennen wir uns seit mehreren Jahren. Deshalb sagen wir einander «Du». was wird dir vom Jahr 2021 in Erinnerung bleiben?
Daniel Rehfeld: Kommt ein bisschen drauf an, welchen
Lebensbereich es betrifft. Beruflich steht das Jahr 2021 für mich sicher im
Zeichen meines 20-Jahr-Jubiläums bei ERF Medien und meines beruflichen Wechsels
zu IDEA. Ich bin Gott dankbar, dass wir trotz Home-Office und
Kontaktbeschränkungen mit Radio Life Channel immer auf Sendung bleiben konnten
und auch wahrgenommen wurden. Persönlich habe ich auch etliche ermutigende
Reaktionen auf Talks bekommen. Es ist schön, wenn man dazu beitragen darf, dass
Menschen ermutigt werden, Gott kennen zu lernen und ihm zu vertrauen. – Und
nicht zuletzt bin ich dankbar, dass ich im Juni nach einem dummen Unfall mit
ausgekugelter Schulter wieder genesen bin und die Schulter-Operation so
erfolgreich verlaufen ist, dass ich im Januar wieder auf den Skiern stehen
darf. Apropos Skifahren: Ich durfte einem meiner Göttibuben dieses Jahr das
Skifahren beibringen – auch eine schöne Erinnerung!
Nach 20 Jahren bei Radio Life
Channel trittst du im Frühling 2022 eine neue Herausforderung als Chefredaktor
bei IDEA an. Was reizt dich an dieser Aufgabe?
Da gibt es mehrere Aspekte. Zum
einen das Zielpublikum. Nachdem ich mich bei Radio Life Channel in den
vergangenen Jahren auf Menschen fokussiert habe, die am christlichen Glauben
interessiert sind, freue ich mich nun darauf, Christen in ihrem Glauben zu
stärken und zu ermutigen – ihnen aber auch bei der Meinungsbildung in diversen
Fragen behilflich zu sein. Ich kenne dabei die Gratwanderung zwischen
objektivem Journalismus und missionarischem Auftrag aber ich vertraue dabei auf
den Heiligen Geist der mündig macht, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Zum andern freue ich mich auch besonders darauf, ein solch etabliertes,
christliches Wochenmagazin wie idea herausgeben und prägen zu dürfen. Es ist
für mich Ehre und Ansporn zugleich.
Was sind deine Ziele und
Herzensanliegen, die du als Chefredaktor von IDEA Schweiz verfolgen möchtest?
Mir kommt da spontan das Motto der
Schweizerischen Evangelischen Allianz in den Sinn. «Im Stil verschieden, im
Glauben eins». IDEA gelingt es seit Jahrzehnten hervorragend, den Blick über
den eigenen Tellerrand zu wagen. Zwar leben wir in einer Zeit, wo Institutionen
immer mehr an Bedeutung verlieren aber trotzdem stelle ich (auch bei mir) immer
wieder fest, wie wir von unseren eigenen Erfahrungen und unserem Umfeld geprägt
sind. Dabei kann IDEA helfen, über die eigene Wirklichkeit hinauszublicken und
von anderen Christen zu lernen, wie sie Gottes Gegenwart im Alltag erleben. Dann
ist es mir aber auch ein Anliegen, dass IDEA weiterhin zur Diskussion anregt
sowohl über theologische Positionen wie auch über gesellschaftliche Fragen.
Gibt es einen Bibelvers, der dich
aktuell in diesem Veränderungsprozess speziell begleitet?
Seit meiner Entscheidung für ein Leben mit Jesus Christus
identifiziere ich mich mehr denn je mit meinem Namensvetter, dem Propheten
Daniel aus dem alten Testament. Ich lese immer wieder gerne in diesem Buch und mir
imponiert, dass Daniel dreimal pro Tag niederkniete, um zu beten. Das zeigt
deutlich, woher er seine Kraft schöpfte. In Daniel Kapitel 9, Vers 18 steht: «Wir liegen vor Dir mit
unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf Deine
grosse Barmherzigkeit.» Ein grossartiges Lebensmotto, das einerseits entlastet
und andererseits befähigt.
Was tust du aktiv dafür, um dir
durch die Pandemie nicht die Freude rauben zu lassen?
Hm – ich glaube, dass ich die Freude
während der Pandemie gar nie richtig verloren habe. Als leidenschaftlicher
Beziehungsmensch habe ich immer wieder Mittel und Wege gefunden, mich mit
Familie, Freunden und Bekannten zu treffen und Gespräche zu führen bzw die
gemeinsame Zeit zu geniessen. Dann mag ich das Wandern in der Natur und
kürzlich durfte ich nach zwei Jahren Pause endlich wieder mal einen YB-Match im
Wankdorf anschauen gehen – und erst noch Champions League.
Worauf freust du dich sonst noch im
Jahr 2022?
Zuerst
einmal auf ein paar erholsame Tage auf der Skipiste. Dann natürlich auf die
neue Herausforderung bei IDEA. Dort freue ich mich besonders auf das neue Team
und auf diverse Menschen, denen ich bei IDEA begegnen werde. Als Geniesser
freue ich mich natürlich zwischendurch auch auf die eine oder andere goldbraun
gebratene Rösti auf der Dachterrasse eines Bergrestaurants und auf ein gutes
Glas Wein zusammen mit meiner Frau.
Zur
Person:
Daniel
Rehfeld (47) ist seit 18 Jahren glücklich mit Mirjam verheiratet und wohnt in
Wald ZH. Er ist im Tösstal aufgewachsen, hat nach der Schule eine Ausbildung
als Bahnbetriebsdisponent absolviert und war während 11 Jahren in diesem Beruf
tätig. Daneben war er als freischaffender Journalist bei verschiedenen Zeitungen
und Zeitschriften tätig und einige Jahre auch bei einem Lokalradio. 2001
wechselte er als Redaktor zu ERF Medien, half dort mit, den christlichen
24-Stunden-Radiosender Life Channel aufzubauen und war während 12 Jahren
Mitglied der Programmleitung. Als Redaktionsleiter war er für die
redaktionellen Inhalte und die Ausbildung zuständig. 2006 hat er die Diplomausbildung
am Medienausbildungszentrum MAZ in Luzern abgeschlossen. Daniel Rehfeld ist aktives
Mitglied einer Freikirche, hat während vielen Jahren Jugendskilager geleitet,
eine örtliche Jugendarbeit aufgebaut und ist leidenschaftlicher
Hochzeitsfotograf. Daneben reist er gerne und regelmässig um den Globus.
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Datum: 02.01.2022
Autor: Livenet / Daniel Rehfeld
Quelle: Livenet