Die oft verwendete Redewendung stammt aus der Bibel
Dieses geflügelte Wort kommt ebenso in Krimi-Reihen wie auch in der Berichterstattung über Ermittlungen vor, wenn etwa beschrieben wird, dass die Polizei noch «im Dunkeln tappt». Der Vergleich ist kraftvoll, mit nur drei Worten wird bildhaft geschildert, dass beim Fall noch alles im Unklaren ist. Oder beim Lesen eines Fahrplans oder eines ausgefeilten Kochrezepts.
Praktisch in jedem Detektivroman «tappen» die Spurensucher mindestens einmal «im Dunkeln». Dennoch stammt dieser Ausdruck ganz woanders her, nämlich aus einem der ersten Bücher in der Bibel.
Aus dem fünften Buch Mose
Das Zitat stammt aus dem 5. Buch Mose. Martin Luther übersetzte wie folgt: «Und du wirst tappen am Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln, und wirst auf deinem Wege kein Glück haben und wirst Gewalt und Unrecht leiden müssen dein Leben lang und niemand wird dir helfen.» (5. Mose, Kapitel 28, Vers 29) Dies wird den Menschen an der erwähnten Stelle gesagt, die Gott nicht gehorchen.
Insgesamt widmet sich der grössere Teil dieses Kapitels der Aufforderung, Gott zu gehorchen. Das Tappen im Dunkeln scheint derart eindrücklich und veranschaulichend zu sein, dass es in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen ist.
Zum Thema:
Nicht von Goethe und Goldini: Woher stammt «Niemand kann zwei Herren dienen»?
Bekannte Redewendung: Woher stammt «vom Scheitel bis zur Sohle»?
Bekannte Redewendung: Woher stammt «Seine Hände in Unschuld waschen»?
Es rettete einst ein Leben: So ist das «Salomonische Urteil» entstanden
Datum: 26.05.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet