Wie man Riesen bekämpft

Andreas Adenauer: Kämpfen wie David

Der Gründer des Mode- und Fashion-Labels «Adenauer & Co», Andreas Adenauer, lernte trotz hoher Erwartungen an ihn, seinen eigenen Weg zu finden. In seinem Beitrag im Buch «Wie man Riesen bekämpft» zeigt er auf, wie wir mit dem Blick auf die Ewigkeit mit Herausforderungen in unserem Leben umgehen können.
Andreas Adenauer (Bild: Instagram)
Andreas Adenauer trägt sein eigenes Produkt

In meinem Leben gab es immer wieder Situationen, in denen ich kämpfen musste. Mein Grossvater war der allererste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. Manche glauben, dass man es leicht hat im Leben, wenn man einen so berühmten Opa hat. Aber ich glaube, es ist sogar eher schwieriger, weil alle von einem erwarten, dass man genauso genial und erfolgreich und beliebt wird wie der grosse Konrad Adenauer.

Jeder hat seine eigene Geschichte

Ich hatte also mein halbes Leben lang einen grossen Erwartungsdruck auf mir, weil ich quasi unter Beobachtung stand: Wird Andreas erfolgreich sein? Wird er Krisen erleben und wie wird er mit diesen schwierigen Situationen fertig? Wird seine Ehe gelingen? Wird seine Geschäftsidee funktionieren? Bleibt er gesund, und wie reagiert er, wenn er mal schwer krank wird?

Jedes Leben hat seine eigene Geschichte. Ich glaube von ganzem Herzen, dass jeder Mensch, jede einzelne Seele wertvoll ist, geliebt und besonders. Wenn Gott schon jede Blume, jede Schneeflocke und jeden Fingerabdruck einzigartig macht, wie viel Liebe muss er dann für jeden von uns Menschen erst haben?!

Worauf schaue ich?

Ich bin ein Fan der wunderbaren Schöpfung Gottes, denn die Natur ist voller überfliessender Grosszügigkeit und Verschwendung von Farbe, Güte und Perfektion. Wir sehen das überall: im wunderschönen Sonnenaufgang und -untergang, in den unzähligen Tieren, den farbenfrohen Blumen und natürlich in den faszinierenden Menschen.

Aber ich erlebe oft Menschen, die am schönsten Sonnenuntergang und an den prächtigsten Blumen vorbeigehen und es nicht bemerken, weil sie zu sehr mit ihren Sorgen beschäftigt sind. Ich glaube, glücklich zu sein spielt sich im Kopf ab und ist eine Frage der Einstellung. Worauf schaue ich: auf die Schönheit und Wunder dieser Welt? Oder auf meine Sorgen und das, was ich nicht habe? Das ist eine bewusste Entscheidung, die ich immer wieder neu treffe, weil ich glücklich sein will.

Dunkle Tage

Mein Leben war geprägt vom Geschenk der Abstammung und dem Namen eines wunderbaren Staatsmannes und Politikers. Gott hat mir damit Möglichkeiten, aber auch viel Verantwortung gegeben. Meine Mama kommt aus Schweden und stammt aus einer Unternehmer-Familie. Also bin auch ich mit 20 Jahren losgezogen und wollte die Welt erobern. Ich habe mutig versucht, verrückte Ideen umzusetzen und habe sehr hart dafür gearbeitet. Ich habe dabei Gott immer für offene Türen gedankt, aber ihn auch immer um Hilfe gebeten, wenn es schwer wurde. Mit 28 Jahren bin ich finanziell gescheitert – pleite. Aber ich bin nie liegen geblieben. Ich habe mir immer wieder bewusst gemacht, dass ich, auch wenn ich schwach bin und Fehler mache, doch niemals alleine bin.

Ich fing eines Tages an, in der Bibel zu lesen. Psalmen sind seitdem das «Benzin» in meinem Motor, meinem Herzen und meinem Kopf. Zumindest «erlebe und spüre» ich den lieben Gott immer dann besonders, wenn es mir dreckig geht und ich am liebsten heulen könnte vor Wut und Schmerz.

Ich habe viele dunkle Tage erlebt: wenn Beziehungen kaputt gehen, wenn die eigenen Kinder, die man so liebt, krank werden und man scheinbar nichts tun kann. «Doch, kann man!», hat dann irgendwann – spätestens wenn ich nicht mehr kämpfen konnte – eine Stimme geflüstert. Man kann immer zu Gott kommen mit seinen Schmerzen und sagen: «Danke, dass du da bist und ich nicht alleine bin mit diesem…» (Ich hatte gerade ein Wort im Sinn, das man nicht sagen soll.)

Unerschrocken und entschlossen

Unsere Zeit ist leider limitiert. Und es geht im Leben nicht darum, es in dieser kurzen Zeit so einfach wie möglich zu haben und alles Schwierige zu ignorieren. Nein, es geht aus meiner Erfahrung darum, «den Ball zu fangen», den uns unser Leben zuspielt. Die Herausforderung anzunehmen und zu sagen: «Ja, ich werde kämpfen in diesem Spiel!» Ich glaube manchmal, das Leben ist eine Art Prüfung, ein Test. Wie spielen wir dieses «Spiel»? Gehen wir mit einer guten Einstellung in dieses schwierige Spiel und kämpfen mit aller Hingabe, wie es David Alaba (ein Vorbild für meinen Sohn) tun würde – auch bei 0:2 Rückstand und nur noch 20 Minuten Restspielzeit? Voller Glauben, es doch noch zu schaffen und den Rückstand in einen Sieg zu verwandeln, so wie es seine Bayern schon oft geschafft haben. «Kämpfen» ist das Geheimnis der Erfolgreichen. Kämpfen wie ein kleiner «David», dem man nicht viel zutraut und ihn unterschätzt im Kampf gegen den Riesen Goliath.

Ich möchte dir Mut machen und dir zusprechen: Werde auch du «ein kleiner David» oder «eine kleine Davida», und kämpfe mit dem Mut eines Löwen und dem Kämpferherz einer Bärin. Unerschrocken und total entschlossen, diesen Riesen zu besiegen, egal, wie lange der Kampf andauern wird.

Ewiges Leben

Ich glaube als Christ an das Leben nach dem Tod. Ich glaube, dass wir eine Ewigkeit – und das ist sooooooooooooooooooooooooo lange – mit Gott leben werden, in dem schönsten Land, das man sich vorstellen kann. Jeden Tag spielen und singen und feiern. Es gibt keine schrecklichen Kriege mehr. Es gibt keine Kinder, die verhungern und sterben müssen, weil sie nichts zu essen haben, so wie die 10'000 Kinder, die Tag für Tag in unserer Welt sterben. Es gibt überall Menschen, die lachen. Es gibt Liebe für jeden, der früher ein Aussenseiter war. Es gibt Pizza, Pommes und Döner mit Tonnen von Eis und Kuchen zum Nachtisch an einem Tag, und man wird trotzdem nicht dick. Es spielen die besten Bands der Welt. Johann Sebastian Bach spielt an der Orgel, und Einstein ist der Mathe-Lehrer. Ich liebe es, mir den Himmel vorzustellen. Jesus sagt in der Bibel: Lebe jeden Tag auf der Erde als wäre es der Himmel!

Wenn unser tatsächliches Leben im Himmel später ewig lang ist, also länger dauert als nur die 90 Jahre, die man hier auf der Erde hat, sondern 2.756.963.829.382.725. 273.839.393 Jahre, dann ist mein Leben hier im Vergleich nur eine mini kurze Zeit.

Und in dieser kurzen Zeit geht es darum: Wie gehe ich mit meinen Prüfungen um? Jede Herausforderung, jeder Rückschlag, jedes Versagen, jeder Verlust und jede Krankheit kann eine Behinderung oder eine Entmutigung sein. Aber all das kann auch eine Chance sein zu sagen: «Ich fange diesen Ball!», und mit Gott ist mir kein Hindernis zu gross, kein Gang durch das «Tal des Todes» (nach Psalm 23) zu lang und zu schwierig. Denn Gott ist stärker und wird mir beistehen – wenn ich ihn bitte, dass er mich trägt.

Ermutiger für andere sein

Wenn du einmal mit deinem Herzen verstanden hast, dass du nicht alleine bist in diesem Kampf, dann wirst du trotz deiner Schwäche sogar ein Ermutiger für andere sein. Lebe jeden Tag mit der Ewigkeitsperspektive, also mit Blick auf den Himmel, der auf uns alle wartet.

Du, genau du, bist stark, geliebt und dir gehört der Himmel. Entscheide dich für den Mut und für die Kraft, die man bekommt, wenn man Gott an seiner Seite weiss. Sieh nicht auf deinen Zustand jetzt gerade. Sieh auf Jesus, der mehr Liebe hat, als du dir vorstellen kannst und der dir sagt: Sei mutig!

Zur Person

Andreas Adenauer ist Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Ausserdem ist er Gründer des Mode- und Fashion-Labels «Adenauer & Co». Sein Lebensmotto: «Carpe diem! Lebe den Tag, den Gott dir gibt! Das Zentrum seines Lebens ist Jesus. Und die Vison, die er ihm gibt. Das Leben ist pures Abenteuer. Lebe, lerne, glaube.»

Zum Buch:
«Wie man Riesen bekämpft»
beim Fontis-Shop bestellen oder als E-Book zum Download verfügbar auf der Webseite www.wiemanriesenbekaempft.de

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Datum: 16.03.2021
Autor: Andreas Adenauer
Quelle: Buch «Wie man Riesen bekämpft»

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