Bobby McFerrin publiziert erste Gospel-Scheibe
Sein Leben lang mochte der zehnfache Grammy-Gewinner Bobby McFerrin (63) Spirituals. Nun publiziert er sein erstes Gospel-Album. Auf «Spirit-you-all», einem Wortspiel mit der Stilrichtung «Spiritual» sind seine Lieblingssongs zu hören sowie einige eigene Aufnahmen. Unter anderem zu hören sind «Swing Low, Sweet Cchariot» und «He’s got the whole World in his Hands». Seine Familie sei oft in die Kirche gegangen und habe viel über Gott gesprochen.
Warum es so lange dauerte, bis er seine erste Gospel-CD produzierte, erklärt McFerrin gegenüber «Christianity Today»: «Ich brauchte viel Zeit, bis ich diese Lieder singen konnte, weil die Stimme meines Vaters so stark in meinem Ohr war.» Denn sein vor sieben Jahren verstorbener Vater war ein ausgesprochen guter Sänger. «Ich konnte sie nicht singen, ehe ich meinen eigenen Weg, meine eigene Stimme gefunden hatte.»
Lesen, Beten, Singen
Nun hören sie sich leicht und improvisiert an. Sein Vater habe stets sehr einstudiert und geschliffen vorgetragen, erinnert sich McFerrin, «und gleichzeitig sang er sehr persönlich und direkt. Sie kamen ganz anders daher, als von mir. Wir sind sehr unterschiedliche Sänger.»
Singen und Bibellesen seien Teil seines täglichen Lebens. Spiritualität sei etwas sehr persönliches. «Ich gehe gerne manchmal in die Kirche, aber sie ist nicht das Zentrum meiner Beziehung zu Gott. Ich verbringe oft Zeiten der Stille mit Gott. Normalerweise lese und bete ich jeden Morgen ein bis zwei Stunden.» Er liebe die Psalmen und manchmal gehe das Beten über ins Singen.
Wunderbare Existenz
Von seinem Vater habe er gelernt, Gott gegenüber für die erhaltenen Talente dankbar zu sein und sie zu nutzen. Er sehe sich nicht als Jazz-Musiker, schwarzer oder christlicher Musiker oder sonst etwas. «Ich bin einfach eine Person, die für einige Leute singt. Wer immer sie sind, was immer sie für eine Sprache sprechen, egal, was ihr Glaube und ihre Sorgen sind: Wir sind in diesem Moment zusammen. Und ich versuche, dass die Leute die gleiche Freude und Freiheit fühlen, die ich spüre, wenn ich singe. Das Gefühl, dass unsere Existenz hier auf Erden ein grosses Wunder ist.»
Viele geistliche Lieder seien in Not entstanden. «Musik hilft, Gefühle verarbeiten.» Sie erinnere an die Freude daran, am Leben zu sein.
«Don’t Worry, Be Happy»
1988 ging Bobby McFerrins Song «Don’t Worry, Be Happy» um die Welt. Es sei zwar einfach ein Popsong. «Aber das heisst nicht, dass er nicht die grossartigen Zeilen der Bibel reflektiert, die ich so oft lese. Ich lese sie täglich und mein Kopf ist voll von diesen Ideen, Worten und Rhythmen. Warum soll das nicht herauskommen, in einem leicht hörbaren Popsong?»
Er denke oft darüber nach, was seine Aufgabe im Leben sei. «Ich denke, es ist, dass ich die Menschen in eine Richtung der Freiheit, des Wunderns und der Freude führe. Wenn dies geschieht, gelingt Gemeinschaft. Wenn Leute lachen und zusammen singen, ändert sich die Stimmung im Raum.»
Datum: 05.08.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch