Ein Typ mit Tipps für Leib und Seele
Als initiative Persönlichkeit gründete und leitet Rolf Nussbaumer die «Schule für christliche Gesundheits- und Lebensberatung ScGL», musste jedoch auch am eigenen Leibe erleben, was es heisst, an Grenzen zu stossen.
Mit Rolf Nussbaumer kommt einem ein sehr dynamischer, sportlicher und wacher Typ entgegen. Deshalb ist es kein Zufall, dass er nach dem Interviewtermin mit einem guten Bike im Gepäck noch Richtung Entlebuch fahren wird.
Bedürftigen Menschen zu dienen, gehört zu seiner Berufung: einen Arbeitslosen bei Bewerbungen zu unterstützen, oder eine Frau mit Rollstuhl regelmässig zum Gottesdienst zu fahren.
Livenet traf den «Medizin-Mann» persönlich in Bern und blickte in das bewegte Leben eines 65-Jährigen und erfuhr, wie sein Helferherz zu schlagen begann.
Ein Herz zum Helfen
Als Ältester von fünf Kindern wuchs Rolf Nussbaumer mit einer christlich glaubenden Mutter auf und bekam vieles in Sachen Glauben mit. Als 22-Jähriger übergab er eines Abends sein Leben Jesus und erfuhr, dass gesäte geistliche Samen zum Leben erweckt wurden. Er spürte Freude und die innerliche Gewissheit, dass er nun definitiv «heimgekommen ist».
Es beeindruckt, wie die professionelle Berufung bereits im jungen Burschen angelegt war, Lehrer und Arzt zu werden. Vorerst durch sein Stottern in der Schule gebremst, nahm die grosse Wissbegierde jedoch nie ab. Im Gegenteil festigte sich der Wunsch, «Menschen medizinisch zu helfen», mit dem Tod eines Onkels und seinem Götti.
Nun, frisch pensioniert, ist Nussbaumer immer noch als Fach-Referent bei Gesundheitthemen tätig – also genau in dieser Kombination: lehrend und medizinisch.
Als Ehe-Team zusammengewachsen
Beim Kennenlernen seiner Frau Gabi warnten die dortigen Schwestern einer Kommunität, dass dieser Mann denn schon einen «sehr starken Willen» hätte. Damals trug Rolf Nussbaumer auch noch mehr Leistungsdenken mit sich herum, was sich später darin äusserte, dass seine Ehefrau auch Rivalität bei ihm auslöste. Nach vielen Ehejahren sind heute Akzeptanz und gegenseitiges Gewähren von Freiheit im Vordergrund. Die Rivalität wich einem ergänzenden Zusammenspiel als Team.
Und es war vor allem das Fundament und die Sicherheit, dass sie als Mann und Frau lebenslang zueinandergehören, was sie vor dem Auseinanderbrechen bewahrte. Denn Krisen hatten sie genug; und äusserst heftige, die zu bewältigen waren. Mit dieser festen Sicherheit und dem Akzeptieren vom Andersein des Partners konnten Versöhnung und Heilung geschehen: Rolf, der Bauchtyp und Gabi, der Kopfmensch.
Heute geniessen sie gerne feines Essen, sind mit dem Rad unterwegs und pflegen das gemeinsame Gebet – und nicht zuletzt schweissten sie die grossen familiären Probleme zu einem starken Team zusammen.
Sehen, was sein soll – und was nicht
Sowieso verbringt Rolf Nussbaumer gerne Zeit im Gebet, sei es als Frühaufsteher mit anderen Männern zusammen, oder in der Stille – manchmal auch beim Fischen.
Die Lebenslektion, zu erkennen, welches Projekt oder welche Tat angesagt ist und welche (noch) nicht dran ist, hatte er auch zu lernen. Bestätigungen erhält er besonders im Gebet durch inneren Frieden und darin, dass er von Gott mit allem versorgt wird, was er beispielsweise kürzlich für einen neu gegründeten Verein benötigte: Buchhaltung, Helfer und anderes. Hier fliesst es dann wie geschmiert.
So überrascht es wiederum nicht, dass der leidenschaftliche Fürbitter auch ein Netzwerk für Gebet auf dem Herzen hat und so gerne mehr Beter an seinem Ort Herisau versammeln würde.
Ebenso wurde der Pionier und aktive Sportler zweimal vor einem Burnout bewahrt. Dazu kam eine achtmonatige Herz-Rhythmusstörung, der er schlussendlich mit Gebet, Stressbewältigung, gezieltem Teetrinken und Einsatz von ätherischen Ölen entgegenwirken konnte. Ergänzend setzten Besuche beim Lebenscoach und Seelsorger wichtige Leitplanken für einen gesunden Alltag.
Ganzheitliches Schulkonzept vom Himmel empfangen
Zur Gründung der «Schule ScGL» erzählt der Fachmann Psychiatrie: «Im Rahmen einer 28tägigen Fastenzeit entstand die Vision zur Gründung der Schule. In der Schweiz sollten eine Schulungsbewegung und christliche, esoterikfreie Gesundheitszentren entstehen. Es war der 28. Tag der Fastenzeit im Jahr 2000. Sichtbar abgemagert und spürbar verlangsamt war ich mit dem Heuen auf unserer Liegenschaft beschäftigt. In meinem Kopf kam es in relativ gedrängter Form zu einer bildhaften Verkettung von Gedanken. Parallel dazu hatte ich den Eindruck, dass Gott zu meinem Geist sprechen und mir einen neuen Auftrag geben würde: Ich soll eine Schule gründen, die sich auf die Ganzheitlichkeit von Geist, Seele und Körper fokussiert; ein Lehrgang, in dem die Bereiche und Inhalte eines 'schöpfungsgemässen und versöhnten Lebensstils' voll zum Zuge komm – und dies alles ohne Einbezug esoterischer Einflüsse», erzählt Nussbaumer und fährt fort: «Dies war gleichzeitig die Geburtsstunde einer stark wachsenden Bewegung unter dem aktuellen Namen 'Christlich ganzheitliche Heilkunde'.» Sie gedieh und etablierte sich auch über die Landesgrenzen hinaus.
Seit Februar 2021 ist Rolf Nussbaumer nun offiziell pensioniert. «Ich freue mich umso mehr, dass ich die zwei an CgH angegliederten Schulen und den kürzlich gegründeten Verein in meiner Berufung weiterführen darf.»
Lehrend-segnender Referent
Als Referent ist Rolf Nussbaumer nicht nur in seiner hauseigenen Schule tätig, er war auch Dozent an der Schule für christliche Naturheilkunde SCN in Deutschland und am Unispital Zürich.
Ein besonderes Abenteuer erlebte er, als er einmal in Russland mit Dolmetscherin an einer Phytotherapie-Seminarwoche einer grossen Baptistengemeinde referieren durfte.
Sein Wissen kann er auch als Autor und Co-Autor verschiedener Bücher und Medien im Bereich Phytotherapie, Krankenpflege und alternative Heilmethoden weitergeben.
Sowieso liebt es der Allrounder aktiv: bei regelmässigen Männer-Austauschtreffen, beim Gitarren- und neu auch Klavierspiel, mit Fussball und anderen Sportarten und leckeres Essen mit seiner Gabi geniessend. Dies steht an der Spitze der Alltagsoasen eines zufriedenen Rolf Nussbaumers.
Wer aktiver Fussballer ist, regelmässig das Fahrrad besteigt, Männergruppen gründet und dazu vierfacher Familienvater ist, wird auch nach der Pensionierung nicht so schnell arme-verschränkend in den Schaukelstuhl sinken. Zufriedenheit bedeutet auch, dass sein Helferherz weiterschlägt.
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Datum: 12.08.2021
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet