Gegen den Freitod

Durch «Bahn-Pastoren» ist Suzidrate in Grossbritannien gesunken

100 freiwillige Christen patrouillieren in England die Bahnhöfe und sprechen Menschen an, die besonders deprimiert oder nervös aussehen. Manche wollen einfach nur reden, andere wurden so vom Selbstmord abgehalten.
Die «Bahn-Pastoren» im Einsatz
Einige der freiwilligen «Bahn-Pastoren»

Sie heissen «Bahn-Pastoren», doch sie sind nicht unbedingt am Bahnfahren interessiert, sondern am Retten von Menschenleben. In Grossbritannien sieht man an Bahnhöfen immer wieder vereinzelte blaugekleidete Freiwillige, die nach Menschen Ausschau halten, die besonders nervös oder aufgelöst aussehen und möglicherweise einen Freitod planen. Im vergangenen Jahr kamen in Grossbritannien durch Selbstmord vor Zügen 237 Menschen ums Leben, berichtet die BBC.

«Oftmals haben wir Leute gesehen, die aussahen, als würden sie am Limit stehen, und wenn wir sie ansprachen, wollten sie einfach nur mit jemandem reden», berichtet Pam Almond, eine der insgesamt 100 Freiwilligen der Bahn-Pastoren. Es geht ihnen darum, vor Ort zu sein als Ansprechpartner und auch Hilfsleistungen anzubieten, wo diese benötigt werden. Sie gehören zu dem Projekt «Street Pastors», bei dem freiwillige Christen an Wochenenden nachts in Partyvierteln Hilfe anbieten (Livenet berichtete).

Gespräch kann den Unterschied machen

Das Projekt ist offiziell von der Polizei anerkannt und die Auswirkungen sind erstaunlich: Seit 2015, so die Bahn-Pastoren, ist die Suizidrate bei Zügen und an Bahnhöfen um ein Drittel gesunken. Ein Gespräch mit einer Person, die über Selbstmord nachdenkt, kann den Unterschied ausmachen, da die Selbstmordgedanken kommen und gehen, erklärte Simon Vaney, ebenfalls Freiwillger, gegenüber BBC. «Wenn Sie es schaffen, dass die Leute weiterreden, dann werden sie ermutigt und erhalten Unterstützung und das kann den Unterschied ausmachen.»

Auch nach einem Freitod sind die Bahn-Pastoren vor Ort, um etwa mit Menschen aus dem Zug zu sprechen, die das Ganze hautnah miterlebt haben. Ausgebildet wurden die Freiwilligen von der Organisation Samaritans, die sich der Vorbeugung des Selbstmords verschrieben hat. Und so wollen die Bahn-Pastoren einen echten Unterschied machen: «Wir sind hier und wir kümmern uns!»

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Datum: 06.08.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / BBC / acontecercristiano.com

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