Er sucht die Menschen, dort wo sie sind und nicht dort, wo viele sie gerne hätten. Er sucht auch nicht ihren Zuspruch, ihre Meinung, Ihre Bewunderung. Er setzt nicht auf diplomatische Beziehungen, kluge Schachzüge und hochtrabende Pläne. Er sucht das Herz des Menschen, sein wahres und nicht sein zur Schau gestelltes Ich. Kein Weg dort hin ist ihm zu weit. Für dieses Ziel nimmt er alles auf sich, weil hier im tiefsten Kern unsere eigentlichen Nöte liegen. Nöte, die wir gerne verdecken, weil sie uns beschämen. Nöte, die uns mitten in einer fröhlichen Gemeinschaft plötzlich ganz einsam machen können. Wir empfinden es oft als demütigend, wenn wir als angesehene Persönlichkeiten, die in Familie und Beruf einen wichtigen Platz ausfüllen, zugeben müssen, dass wir mit uns selbst und mit Triebkräften unseres Herzens nicht klar kommen. Wer spricht schon gerne von seinen Schattenseiten? Wer möchte schon zugeben, dass er einen Heiland braucht? Ist derjenige, der Solches zugibt, nicht ein Schwächling? Echte Männer kämpfen sich anscheinend alleine durch. Wir wissen eigentlich, dass solche Behauptungen nicht richtig sind und Sie geben mir im Innern vielleicht Recht. Aber mit welcher Konsequenz lassen wir dieser Wahrheit in unserem Leben Taten folgen? Wir stehen wiederum an der Schwelle zu einem neuen Jahr. Wir können mit den letzten Kräften unserer Selbstbehauptung in den neuen Abschnitt hineingehen. Immer ängstlich darauf bedacht sein, dass wir alles im Griff haben. Dann wird das neue Jahr nicht besser werden als das vergangene. Dann bleibt es Krampf. Dann lebe ich in der Praxis ohne Evangelium, auch wenn ich in der Theorie ein frommer Mensch sein mag. Jesus Christus macht Mut und sagt: "Ich bin doch in diesen Stall deiner Erniedrigung gekommen, ich bin an der Hinrichtungsstelle, wo du dich so ungerecht behandelt fühlst. Ich bin doch dort, wo man dir weh macht und leide mit dir." Übergeben wir die Situation, lassen wir sein Licht auf diese Schattenseiten fallen. Wir brauchen weder Beschämendes zu verstecken, noch das Leben im Griff zu haben. Wir dürfen abgeben, Sorgen, Zwänge, negative Charaktereigenschaften. Wir dürfen uns selbst loslassen in seiner Hand. Es gibt keinen besseren Platz auf Erden als genau dort wo ich jetzt bin, wenn ich Gottes Gnadenlicht annehme. Hilfe & Kontakt unter: contact@livenet.ch Gott sucht unser wahres Wesen
Mut zur Wahrhaftigkeit
Datum: 22.12.2005
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel