Seit etwa acht Jahren bin ich bei den Jesus-Freaks dabei. Für mich sind sie aber mehr als nur eine Clique. Vor über zehn Jahren wurde in Hamburg die Bewegung gegründet. Die Vision war, einen Ort zu schaffen, wo Leute aus verschiedenen Szenen und der Strasse einen Platz haben, um Gott auf ihre Weise zu dienen und anzubeten. Daraus entstanden viele Gruppen und Gemeinden. In der Schweiz gibt es fünf Jesus-Freaks-Gruppen, und eine davon ist in Bauma. Ich bin schon seit vielen Jahren mit Jesus unterwegs. In der Gemeinde, in der ich aufwuchs, fehlte mir aber immer etwas. Ich wurde oft nicht verstanden oder sogar abgelehnt wegen meiner Kleidung und Musik. Bei den Freaks fand ich einen Ort, wo ich so sein kann, wie ich bin. Ich fühle mich hier verstanden, weil die Leute Ähnliches erlebt haben. Wir beten unseren Vater im Himmel mit der Musik an, die uns gefällt, und reden mit ihm, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Wir besuchen Orte, wo sich sonst kaum ein Christ hin verirrt. Die Metalszene liegt uns besonders am Herzen. Die Freaks sind für mich wie eine Familie. Sie geben mir Rückhalt und Kraft, und ich kann mit ihnen lachen und weinen. Vor nicht allzu langer Zeit war ich noch einigermassen viel in der Gothic/Metal-Szene unterwegs, aber mittlerweile wird das bei mir immer weniger. An dieser Szene fasziniert mich hauptsächlich deren Musik und Auffassung von Ästhetik. Auch mag ich Mittelalter-Musik und Blackmetal. Meine Hauptrichtung geht also eher Richtung schwarz... Aber ich habe nicht vor, mich auf eine bestimmte Szene zu limitieren. Zum Beispiel spiele ich Schlagzeug in der Punkrock Band "Stuck in Childhood", was ja eigentlich nicht so zu Gothic passt. Ist mir aber ziemlich egal. Generell würde ich eh sagen, dass ich den Halt beziehungsweise Sinn für mein Leben nicht aus irgendeiner Szene oder Musik ziehen kann. Den Sinn in meinem Leben gibt mir Jesus. Meine Gemeinde sind die Jesus-Freaks Freiburg, bei denen ich mich auch sehr wohl fühle. In diesem Sinne: Gott macht keine Fehler! HipHop ist aus einer "coolen" Hinterhofbewegung längst zum Massenphänomen geworden. Als Leiter der Band BAFF, die Anleihen beim Hip-Hop macht und christliche Texte als Rap darbietet, stellte ich fest, dass die Stile sich immer mehr vermischen. Jugendliche legen sich meist nicht mehr auf einen Stil fest. Das ermutigt mich zum Beispiel den Rap-Stil zu nutzen, um Jugendliche anzusprechen: rhythmisch und rasch gesprochene, längere Texte. Es ist leichter geworden, christliche Veranstaltungen in nichtchristlichen Räumen zu machen. Nach Konzerten erhalte ich vielfach E-Mails von Teenagern, die nachfragen, wie die Texte gemeint waren. Sogar eine Arbeitshilfe für Jugendstunden zu elf Liedern ist erschienen.
Sue StaufferBesondere Faszination
Achim WiedemannVermischte Stile
Link: www.baff.de
Tobias Fritsche
Datum: 16.08.2004
Quelle: Chrischona Magazin