Das Lamento geht weiter: "Wir sind durch Feuer und Wasser gegangen". Sprich: Die Lage war lebensbedrohlich, eine Zumutung nach der anderen. Damit ist es allerdings vorbei. Die Sache mit der Fußmatte ist Geschichte, der Brandgeruch verflogen, die Kleider sind wieder trocken, denn am Ende heißt es: "... aber du hast uns herausgeführt ins Weite." Ich kann mir vorstellen, dass manche Menschen über so eine glückliche Wendung nur bitter lachen können. Wenn man mittendrin steckt, wenn die erlittene Demütigung noch frisch ist, wenn einem noch schwindlig ist von den Turbulenzen des Lebens, dann mag man nicht so leicht glauben an Gottes gute Absicht, an Gottes Hilfe, dann fragt man sich eher, ob der Herr im Himmel wirklich die Kontrolle hat. Er hat. Er hat die Kontrolle, er hat den Überblick auch da, wo ich im Moment nur Probleme erkenne und sorgenvoll auf die schwindende Kraftreserve starre. Gott lässt mich, sein Kind, nicht hängen. Gott mutet mir vielleicht den Weg durch Feuer und Wasser zu, aber das heißt doch auch: Er traut mir diesen Weg zu. Und so will ich glauben, dass er mich am Ende auch herausführen wird. Heraus aus dem Schlamassel. Hinaus ins Weite.
Datum: 23.08.2005
Autor: Markus Baum
Quelle: ERF Deutschland