Die schreckliche Nacht, die sie zu Gott führte
«Ich habe es sofort geliebt. Es ging darum, die Natur zu verehren und die Tiergeister zu respektieren. Es war das erste Mal, dass ich einen Ort fand, an dem ich verträumt, sensibel und einfach Kind sein konnte», erinnert sich Alyssa Leone an ihre ersten okkulten Erfahrungen.
Ihre New-Age-Reise begann nicht erst als Erwachsene auf der Suche nach dem inneren Kind. Im Gegenteil: Sie war erst 13 Jahre alt und suchte einen Weg, dem Alptraum des sexuellen Missbrauchs durch einen Nachbarn zu entkommen, der begonnen hatte, als sie fünf Jahre alt war. «Ich dachte, mein einziger Wert sei Sex. Ich erinnere mich, wie ich depressiv wurde, Angstzustände bekam und keine Ruhe finden konnte. Wenn ich schlafen wollte, hatte ich Albträume von diesem Mann.»
Ein unvorstellbarer Verrat
Der Albtraum wurde immer schlimmer. Alyssas Mutter leugnete nicht nur die Anschuldigungen ihrer Tochter, sie heiratete den Täter auch noch. Die Familie besuchte regelmässig die katholische Messe, doch für Alyssa war das Gerede über die Liebe Gottes nichts als leere Worte.
«Zuerst dachte ich, vielleicht gibt es ihn gar nicht. Und dann dachte ich, wenn es ihn gibt, liebt er mich nicht. Er liebt die Kinder dort drüben, die eine normale Familie, ein Zuhause und eine heile Kindheit haben.» Sie aber nicht.
Auf der Suche nach Antworten
Als Teenager, als ihre Depressionen und Ängste zunahmen, hatte Alyssa eine brennende Frage: Warum? In ihren Gedanken schienen Meditation und fernöstliche Mystik die Antworten auf Frieden und Verständnis zu bieten.
«Das war der Moment, in dem es Klick gemacht hat. Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war, denn ich wollte schon immer wissen: Warum bin ich so aufgewachsen? Warum wachsen andere normal auf? Und Karma und Reinkarnation schienen mir die Antwort darauf zu geben», erzählt sie.
Mit 18 zog sie von zu Hause aus und tauchte ganz in die Welt des New Age und der Hexerei ein. «Man glaubt, alles unter Kontrolle zu haben. Es ist die Idee, dass wir alle Götter sind. Ich wollte mein Leben auf meine Weise verbessern, nach meinen eigenen Vorstellungen», berichtet Alyssa Leone. «Es fühlte sich an wie die Erfüllung einer Prophezeiung. Ich dachte: Hier soll ich sein. Das ist es, was ich tun soll.»
Der Weg in die Dunkelheit
In den folgenden Jahren heiratete Alyssa und bekam zwei Kinder. Sie praktizierte weiterhin Hexerei, meditierte, benutzte Heilsteine und rief Geister an – immer auf der Suche nach Frieden. Doch nach 13 Jahren merkte sie, dass sich dieser Frieden nicht einstellte, und sie wollte aufhören.
«Es wurde immer schlimmer. Meine Depressionen wurden schlimmer. Meine Ängste wurden zu Panikattacken. Die Alpträume, die ich immer hatte, wurden zu Schlaflähmungen. Und da dachte ich: Da ist etwas Dunkles, das ich nicht verstehe.»
Unerwartete Hilfe
Auf Empfehlung einer Kollegin ging Alyssa Leone zu einer Traumatherapeutin, die Christin war. Doch als diese von der Liebe Gottes sprach, war Alyssa immer noch nicht überzeugt.
«Ich dachte: Ich mache das, weil ich Hilfe brauche. Obwohl meine Therapeutin Christin war, glaubte ich in meinem New-Age-Glaubenssystem, dass der christliche Gott mich nicht liebt. Aber ich dachte, dass alle Wege zur gleichen Quelle oder zum gleichen Gott führen», bilanziert sie.
Die entscheidende Nacht
Eines Nachts im Bett erlebte Alyssa eine erschreckende Episode von Schlaflähmung. «Dieses Mal war es anders, denn ich schwebte etwa einen Meter über meinem Körper und konnte mich nicht bewegen. Ich sah, wie mein Kind schrecklich misshandelt wurde, und ich konnte nicht wegsehen. Ich konnte mich nicht bewegen, ich konnte nichts tun. Dann ging mein Blick zur anderen Seite und ich sah, wie mein anderes Kind misshandelt wurde. Und ich konnte nichts tun», erinnert sie sich voller Angst.
Sie fühlte, dass sie im New Age die Macht nicht in der Hand hatte. Und es war, als hörte sie Gottes liebende Stimme, die sie ermutigte: «Wenn du bereit bist, die Kontrolle abzugeben, gibt es ein friedlicheres Leben. Jesus will es für dich übernehmen, du weisst schon, er will es heilen. Er will, dass du es ihm übergibst. Und das fühlt sich so viel besser an, als zu versuchen, es selbst in Ordnung zu bringen.»
Sie wagte den Schritt und erlebte Heilung. Heute sind sie und ihre Familie überzeugte Nachfolger Jesu Christi.
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