Der Erde Sorge tragen (Psalm 93)

Wir könnten den 93. Psalm auch überlesen. Er ist so kurz. Er hat nur fünf Verse. Das Thema, das er behandelt, füllt auch andere Psalmen – und dort meist ausführlicher und klarer. Wie gesagt, wir könnten diesen 93. Psalm vergessen, wenn, ja wenn da nicht dieser Vers wäre: „Wie fest ist die Erde gegründet! Nie stürzt sie ein.“ (Palms 93,1c)

Fast möchte ich sagen: Wir wissen es anders! Unsere Wissenschaftler sagen uns relativ genau, wie lange die Sonne die Erde noch bescheinen wird. Danach ist Leben auf der Erde nicht mehr möglich! Die Wissenschaftler haben auch ein beängstigendes Bild davon, was die Klimaerwärmung bewirken wird. Sie können uns auch ausrechnen, bis wann die Erdöl- und Erdgasvorräte reichen. Wie lange es dauert, bis es keinen Wald mehr gibt auf der Welt, wenn wir nicht schon lange notwendige Massnahmen ergreifen. Sie sagen uns auch, welche Krankheiten uns einholen werden, wenn wir nicht vorsichtiger und sparsamer mit unserer Chemie und unseren Medikamenten umgehen.

Mein Bild ist: Die Erde steht nicht fest gegründet! Und sie steht in der Gefahr, schon bevor die Sonne erlöscht, einzustürzen! Ich mag darum nicht über den Witz lachen, wo sich zwei Planten treffen, und der eine zum anderen sagt: „Mir geht es schlecht! Ich habe homo sapiens!“ Darauf der andere: „Du, ich kann dir sagen, das geht von selbst vorbei!“

Die Erde hat den „homo sapiens“! Und wenn wir nicht schnellstens auf den „König der Welt“ hören, so wird Gott im 93. Psalm genannt, dann ist es endgültig aus mit uns, mit dieser Welt. Seine Schöpfung ist sein Haus. Und wir müssen dieser Schöpfung endlich Sorge tragen. „Was du an Weisungen gabst, hat sich als zuverlässig bewährt. Es sei dein Haus, Herr, für alle Zeiten geheiligt.“ (Ps 93.5)

Datum: 17.05.2007
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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