Danke (Psalm 118)

Ganz aufgeregt kommt der junge Mann zu mir. „Sie müssen mir zuhören! Das muss ich ihnen erzählen! Jetzt, auf dem Bahnhof, beim Abschied hat sie zu mir gesagt, dass sie mich mag! Nicht meine Kleidung, nicht meine Haare oder meine Freundschaft! Nein! Mich! Sie hat mich gern! Mein Gott, ich danke dir für dieses Glück!“

Und ich konnte es mit Händen greifen, sein Glück. Es hat ihn beflügelt. Es hat ihn dankbar gemacht. Gott dankbar. „Kommt und dankt dem Herrn! Denn er ist gut, und seine Liebe besteht.“ (Ps 118.1) Genau das erlebt er im Moment. Und ich denke nicht nur im Moment. Das wird noch weiter anhalten. „Der Herr ist mit mir. … Meine Kraft ist der Herr, und ich singe: Er war und er ist meine Rettung. … Ich sterbe nicht, sondern darf leben und erzählen, was er getan hat.“ (Ps 118.7a,14,17)

Gott wird spürbar, wenn wir aktiv werden als Liebende, als Helfer, als Verteidiger der Menschenrechte, als Gegner jeder Unmenschlichkeit, als Friedensstifter, als …! Gott braucht uns! Er braucht unsere Worte als Worte der Befreiung! Er braucht unsere Köpfe, um neue Ideen zu entwickeln und neue Wege zu entwerfen. Er braucht unsere Hände, um zuzupacken und zu heilen. Er braucht unsere Füsse, um die guten Wege zu gehen.

Und wo er so spürbar wird, braucht er unseren Dank. Denn unser Dankeschön an Gott weckt neue Liebe, neue Motivation, neuen Mut, neues Engagement! „Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Darum wollen wir tanzen und lachen. … Er ist der wahre Gott. Er möge uns erleuchten!“ (Ps 118.24.27)

Datum: 04.09.2007
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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