Immer mehr haben «es» nicht gehört

Mission – unsere kollektive Verantwortung

Dr. Michael Oh am 4. Lausanner Kongress
«Der Missionsbefehl ist jedermanns Sache», sagte Dr. Michael Oh, CEO der Lausanner Bewegung, am Samstag zum Abschluss des Vierten Lausanner Kongresses zur Weltevangelisierung in Incheon, Südkorea, vor Tausenden von Christen.

In seiner Rede warnte Dr. Oh davor, den Missionsauftrag von Jesus als «nicht meine Angelegenheit» abzutun; er müsse vielmehr als «kollektive Verantwortung» der Kirche und als «jedermanns Angelegenheit» betrachtet werden. Mehr «normale» Christen müssten gezielt in verschiedene Bereiche der Gesellschaft vordringen, um die Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. «Angesichts von 3,4 Milliarden Menschen, die zu den 7'400 unerreichten Volksgruppen der Welt gehören und wahrscheinlich nie die Gute Nachricht von Jesus hören werden, bevor sie sterben; angesichts von 86 Prozent aller Muslime, Buddhisten und Hindus auf der Welt, die keinen einzigen Christen kennen ... ist dies nicht nur die Aufgabe von Missionaren und Geistlichen, sondern auch von Künstlern, Ingenieuren, Studenten, Professoren, Finanzchefs, CEOs und anderen», sagte er.

Verpflichtung zum gemeinsamen Handeln

Während der gesamten Konferenz Lausanne 4 wurde die Wichtigkeit betont, die Mission der Welt durch gemeinsames Handeln zu beschleunigen. Dr. Oh erklärte, kein Christ könne sagen, er brauche den anderen nicht. «Welchen Einfluss und welche grössere Effektivität könnte es geben, wenn der Dienst des ganzen Volkes Gottes weniger wie die christliche Version von 'zufälligen Taten der Freundlichkeit' und mehr wie ein koordinierter und gesunder Leib Jesu Christi wäre», sagte er. Der Missionsbefehl liege in der Verantwortung aller. Dass Christen allzu oft «ihr eigenes Ding an ihrem eigenen Ort machen», habe dazu geführt, «dass es Jahr für Jahr mehr Menschen in der Welt gibt, die noch nie das Evangelium gehört haben», erklärte Dr Oh.

Am letzten Tag wurden die Teilnehmer gebeten, eine «Verpflichtung zur Zusammenarbeit» zu unterzeichnen, die sie dazu anregen soll, auch nach dem Kongress nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu suchen, um das Evangelium weiter voranzutreiben.

Rick Warren an die jungen Christen

Am letzten Tag des Kongresses sprach der amerikanische Pastor und Bestsellerautor Rick Warren vor allem die jüngeren Teilnehmer unter 40 Jahren an: «Ihr habt das Potenzial, die Aufgabe zu vollenden und den Missionsbefehl zu erfüllen.» Um es jedoch bis zur Ziellinie zu schaffen, sagte er, dass sie vier Dinge bräuchten: «Mentoren, Vorbilder, Partner und Freunde.» Er forderte die über 40-Jährigen auf, aufzustehen und erklärte dann den jüngeren Teilnehmern: «Das sind die Menschen, von denen ihr lernen solltet. Man kann von jedem lernen, wenn man die richtigen Fragen kennt. Alle Führungskräfte sind Lernende. Diese Leute sind schon seit Jahren im Dienst und können euch Dinge beibringen, die ihr nicht wisst.»

Lausanne 4 brachte in der vergangenen Woche über 5'000 Christen aus über 200 Ländern in Südkorea zusammen, um eine Woche lang zusammenzuarbeiten und Strategien für die Weltmission zu entwickeln. Weitere Tausende nahmen digital am Kongress teil.

Zum Thema:
Christen am Arbeitsplatz geehrt: Lausanne 4: «Es gibt keine Zweitklass-Christen»
Amsterdam-Konferenz: Rick Warren über das Herz Gottes
Gemeinsam tiefer gehen: Warum Evangelisation?

Datum: 04.10.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Christian Today / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung