Warum, Gott, diese Tsunami–Zerstörung?
Eine christliche Inderin schüttet Gott angesichts all dieses Elends ihr Herz aus und spricht Klartext.
„Mein Herz ist gebrochen über dem Tod vieler Tausender meiner indischen Landsleute. Ein Drittel sind Kinder. Keine Worte können den Schmerz der Waisen und Witwen ausdrücken, der Armen und Bedürftigen. In wenigen Sekunden wurden Menschen zu Heimatlosen und Fremdlingen im eigenen Land.
Die Überlebenden mussten ihre Toten ohne ordentliche Bestattung zurücklassen. Wir wissen nicht mehr recht, für wen wir mehr weinen sollen, für die Toten oder die Überlebenden. Ihre ganze Sicherheit ist ruiniert. Das ganze Ausmass der Katastrophe ist so gross, dass Trauern allein nicht reicht. In wenigen Stunden starben Hunderttausende, und die Verwüstung in den betroffenen Ländern geht in die zig–Milliarden. Wer kann so etwas erklären? Welcher Verstand kann das Ausmass der Situation erfassen? Welche Technologie hätte diese Zerstörung verhindern können? Tausende von Christen flehen Gott derzeit um Gande an und bitten um Vergebung und Heilung. Viele Tausende fragen: "Warum hat Gott so etwas getan? Wäre er denn nicht voll Erbarmen?" Andere zucken die Schultern, reden von Schicksal und kehren zum Alltag zurück – ohne eine Lektion gelernt zu haben.
Mehr als die Schokoladenseite Gottes
Wir haben alle in den Medien miterlebt was ein Tsunami anrichten kann. Das gibt uns eine Ahnung von dem Zorn Gottes, dem ein Mensch ausgeliefert sein kann. Dann gibt es kein Entrinnen. Seit vielen Jahrhunderten werden nur die Schokoladenseiten Gottes gepredigt, das, was die Menschen gerne hören wollen: den liebenden „Dad“. Aber er ist auch ein verzehrendes Feuer und handelt wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt. Ja, es stimmt, Gott kann durch unser Handeln provoziert werden.
„Wenn ich die Flut aufsteigen lasse“
„Nun erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes; und entsetzt sind die Inseln im Meer wegen deines Endes. Denn so spricht der Herr, Herr: Wenn ich dich zu einer verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht mehr bewohnt werden; wenn ich die Flut über dich heraufsteigen lasse und dich die gewaltigen Wasser bedecken, dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren zum Volk der Urzeit, und lasse dich in den Tiefen unter der Erde wohnen, in den Trümmerstätten von der Vorzeit her, mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht mehr bewohnt wirst und erstehst im Land der Lebenden.“ Hesekiel 26,18-20
„Siehe, ein Sturmwind des Herrn, sein Grimm, ist hervorgebrochen, ein wirbelnder Sturmwind; auf den Kopf der Gottlosen wirbelt er herab. Nicht wendet sich der Zorn des Herrn, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Pläne seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das voll verstehen.“ Jeremia 23,19-20
Die Länder, die am schlimmsten vom Tsunami am 26. Dezember betroffen sind, beherbergen mehrheitlich Menschen, die Götter anbeten, die keine sind: Hindus, Moslems, Buddhisten. Touristen, die in Phuket ein ausschweifendes Leben führten, hatten keine Zeit mehr, für ihre Taten Busse zu tun. Und der anhaltende Mord und Totschlag an den Christen in Indonesien? Ihr Blut ruft noch immer zu Gott. Haben die kleinen Kinder, die weggeschwemmt wurden, einen derartigen Zorn Gottes verdient? Mir wanken die Knie, wenn ich daran denke. Ich habe kein Recht darauf, auf diese Fragen von Gott eine Antwort zu fordern.
Für wen sollen wir weinen?
Was für ein schreckliches Unglück ist geschehen. Hatten wir uns denn so weit vom Herzen Gottes wegbewegt? Ja, wir haben oft nur unsere Bedürfnisse befriedigt. In den Kirchen und Gemeinden wird nicht selten Theater gespielt, und von kleinsten Korrekturen fühlen wir uns sofort gekränkt. Wir treiben böse, fromme Spiele und taufen Katzen und Hunde. Wir verschliessen die Augen vor den Fremdlingen in unserem Land, weigern uns, die Unterdrückten von ihren modernen Slaventreibern zu befreien, und machen die Sache der Armen und Bedürftigen nicht zu der unseren. Um wen sollen wir mehr weinen: um die Toten oder die verschont Gebliebenen? Um die Menschen dort oder um uns?
Gott sendet Wasser immer aus zwei Gründen: als Gericht, indem er das wegwäscht, was nicht auf dem richtigen Fundament aufgebaut ist (Matthäus 7,24-28). Und zweitens als Zeichen seines Segens, um Gottes Saat zu bewässern, damit neue Pflanzen aufwachsen können.
Bitten wir doch Gott, dass er uns sein Angesicht zuwendet und nicht seinen Rücken.“
Dossier: www.flutkatastrophe.livenet.ch
Das ist eine Kurzfassung und Bearbeitung des Textes. Die ausführliche Version findet man auf der Website: www.simsonwolfgang.de
E-Mail: mercysimson@compuserve.com
Autorin: Mercy Simson
Quelle: www.simsonwolfgang.de
Datum: 08.01.2005