3 Tipps, wie man den Glauben weitergeben kann
Es gibt immer wieder Kurse, Events und Learning-by-Doing-Angebote, um auch den verängstigsten Christen die Hemmungen vor der Evangelisation zu nehmen. Trotz allem fällt es vielen weiterhin schwer. In einer Umfrage, die vom Jesus-Film-Projekt in den USA mit über 1'600 Christen durchgeführt wurden, sagte jeder Zehnte, dass er sich nicht vorbereitet genug fühlt, um den Glauben weiterzugeben.
Das Jesus-Film-Projekt stellte daraufhin drei einfache Tipps zusammen, wie man sich für diese wichtige Aufgabe vorbereiten kann.
1. Werden Sie zum guten Zuhörer
Wir gehen oft davon aus, dass zum Vorbereiten das Sammeln der richtigen Argumente gehört. Aber egal, wie viele Bücher Sie lesen, kann es gut sein, dass Sie das kein Stück weiterbringt, weil die Argumente, die wir vorbereitet haben, oft nicht mit den Fragen übereinstimmen, die uns die Leute stellen. Und es wirkt gar nicht gut, wenn man das Gespräch von vornherein mit Antworten füllt auf Fragen, die überhaupt nicht gestellt wurden.
Vielmehr ist es wichtig zu verstehen, welche Anliegen und Nöte die Menschen um Sie herum haben. Und dazu ist es am besten, wenn man ihnen einfach nur zuhört. Worum sorgen sich die Menschen um Sie herum? Was macht ihnen Angst? Was denken sie über Christen? Die Botschaft von Jesus ist immer relevant, aber wenn Sie die Anliegen der Menschen verstehen, bereitet es Sie darauf vor, das Evangelium so weiterzugeben, dass es sich auch für den Zuhörer relevant anfühlt. Je mehr Sie die Sorgen der Menschen verstehen, desto einfacher wird es, Hilfen für die jeweilige Situation zu finden.
2. Üben Sie, Ihr Zeugnis zu erzählen
Ein Zeugnis – das wissen die meisten – ist die ganz persönliche Erfahrung jedes einzelnen mit Jesus. Ein Teil davon kann sein, wie Sie Jesus kennengelernt haben oder in welcher Weise er ihr Leben verändert hat. Wenn Petrus die Christen dazu auffordert: «Und seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt» (1. Petrus, Kapitel 3, Vers 15b), dann ermutigt er sie dazu, ihre persönliche Geschichte weiterzugeben. Er möchte, dass sie dazu fähig sind, anderen zu erklären, warum sie Jesus vertrauen.
Das Gute ist: Sie brauchen keine dramatische Bekehrungsstory aufzutischen. Sie müssen einfach nur klar kommunizieren können, wie Jesus auf die Wünsche Ihres Herzens geantwortet hat. Aber Sie müssen sich Gedanken machen, wie Sie das erzählen wollen. Was sollte dazu gehören, was kann man weglassen? Warten Sie nicht damit, bis sich ein Gespräch ergibt; bereiten Sie sich schon jetzt vor. Erzählen Sie Freunden ihr Zeugnis. Bitten Sie um Feedback. Schreiben Sie es auf und kürzen oder verändern Sie es so, dass es in wenigen Minuten erzählt werden kann. Vielleicht klingt das für Sie verrückt, aber je mehr Sie sich vorbereiten, desto natürlicher und überzeugender wird es.
3. Machen Sie ein Rollenspiel
Vielleicht fragen Sie jetzt: Ist das wirklich nötig? Aber das Rollenspiel ist eine effektive Möglichkeit, um gewisse Fähigkeiten für bestimmte Situationen zu entwickeln. Und der beste Weg, um zu lernen, wie man das Evangelium weitergeben kann, ist durch Übung – und beim Rollenspiel ist es nicht so schlimm, wenn man Fehler macht.
Sie können das mit einem Freund machen oder auch in einer Kleingruppe oder im Hauskreis. Ein oder zwei Leute könnten die Rolle eines Nichtchristen übernehmen. Üben Sie dabei folgende Fähigkeiten:
- Das Gespräch führen: Wenn Sie darauf warten, dass jemand Sie bittet, von Jesus zu erzählen, werden Sie vermutlich lange warten müssen. Es hilft, wenn Sie lernen, wie man das Gespräch in diese Richtung führen kann.
- Ihre Geschichte erzählen: Hierbei üben Sie, Ihr Zeugnis auf eine interessante und bedeutsame Weise zu erzählen.
- Auf Fragen antworten: Ein kritischer Punkt, den wir alle üben müssen, ist, wie man auf Fragen und Anliegen antwortet. Es geht nicht nur darum zu üben, was Sie antworten würden, sondern auch darum, wie Sie Ihre Haltung bewahren und am Ball bleiben.
- Das Evangelium weitergeben: Irgendwann müssen Sie auch einflechten und erklären, warum Jesus auf diese Erde kommen musste und warum jemand sich für ihn entscheiden sollte. Das kann der stressigste Teil vom Gespräch sein. Wenn Sie diesen Teil mit anderen üben, können Sie ihn festigen und es wird leichter, ihn Nichtchristen mitzuteilen.
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Datum: 27.09.2020
Autor: Lyndsey Koh / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet von Livenet