Christliches Modellbahnteam

Kleine Züge, grosser Glaube

«Wir wollen nach dem Paulus-Zitat den Griechen ein Grieche, also den Modellbahnern ein Modellbahner sein», sagt Hartmut Zeschky, 1. Vorsitzender des Christlichen Modellbahnteams (cmt), im Interview mit Livenet.
Modellbahn (Bild: zVg)
Hartmut Zeschky (Bild: Facebook)

Hartmut Zeschky, was genau tut cmt, wie sieht eure Arbeit aus?
Hartmut Zeschky:
Wir sind als cmt e.V. in vielen Regionen in Deutschland, und zweimal in der Schweiz tätig. Die regionalen Gruppen suchen den Kontakt zu den örtlichen Vereinen und versuchen, vor Ort Veranstaltungen anzubieten oder sich einladen zu lassen. Am einfachsten ist es, wenn eine Gemeinde uns einlädt und wir in den Gemeinderäumen Ausstellungen anbieten dürfen. Wenn keine Ausstellungen stattfinden, trifft mach sich zum Basteln, zu Gebetstreffen oder auch mal auf Börsen. Teilweise werden auch gemeinsame Ausflüge angeboten. Bei Ausstellungen in Gemeinden bieten wir unsere Impulsandachten an und regen dazu an, mit uns ins Gespräch zu kommen. Oft wird auch nur gebastelt!

Sind Modellbahn-Freunde offen für den Glauben?
Die Modellbahner sind meist Einzelkämpfer und gehen nur zu Fachgeschäften, Börsen oder auch zu Ausstellungen und Messen. Man will von anderen lernen und gute Ideen bekommen! Oft ergeben sich Gespräche nach dem Sinn und Zweck eines christlichen Modellbahn-Vereins. Wir merken schon Offenheit für die Impulsandachten und bekommen dies auch von anderen gespiegelt. Oft reifen die Impulse aber später, manchmal auch beim Lesen der Unterlagen.  

Ihr besucht unter anderem Modellbahn-Messen, welche Erlebnisse macht Ihr da?
Wir sind nach fast 35 Jahren als cmt unterwegs, 25 Jahre davon als eingetragener Verein. Viele Modellbahner kennen uns, und es kommt immer wieder zu schönen Begegnungen. Oft «outen» sich Besucher, sie seien auch Christen und wünschen uns Gottes Segen für unsere Arbeit. Es gibt aber auch sehr selten deutliche Ablehnung für die Idee! Oft ergibt sich aber ein Gespräch über die Ziele des Vereins.

Wir wollen aber auch als Modellbahner ernst genommen werde, das heisst, wir müssen was Besonderes bieten! Die Maoam-Fabrik ist so ein Highlight: Auf Knopfdruck wird nach etwa 30 Sekunden ein Maoam-Bonbon ausgeworfen! Die Begeisterung ist dann bei Kindern und Erwachsenen gross. Die Gruppe in Haiger hat eine Rolltreppe im Bahnhofsbereich eingebaut. Auch dies ist ein Anknüpfungspunkt!

Modellbahnen sind ein sehr akribisches Hobby, sind Modellbahner da «einfacher» durch die Corona-Zeit gekommen?
Ja, dass könnte man sagen! Die haben sich alle in ihren Keller oder auf den Dachboden zurückgezogen und dann im Internet bestellt! Alle Fachfirmen waren begeistert von den Umsätzen und kamen teilweise nicht mit Ware nach! Aber wir haben als cmt e.V. etwas anderes für uns entdeckt: Da wir ja in allen Winden verstreut sind, sehen wir uns alle meist nur einmal im Jahr, bei der Jahreshauptversammlung. Aber das ging bei Corona auch nicht! Was tun? Wir haben uns seit Corona einmal im Monat per Zoom digital getroffen! Wir konnten uns austauschen, uns besser kennenlernen und zusammen beten! Wir sind uns als Verein dadurch deutlich näher gekommen! Die Treffen laufen immer noch und werden auf der Homepage auch als Link hinterlegt.

War Corona auch eine Chance, um als cmt in besonderer Weise auf andere Modelbahner zugehen zu können?
Gerade durch die digitalen Treffen und die Berichte der Teilnehmer konnten wir die Zeit nutzen. Als es dann Lockerungen gab, haben wir die erste Ausstellung gemacht und alle kamen wieder aus den Zimmern. Aber die Distanz zu anderen ist durch Corona doch eher gewachsen.

Was bewegt Sie bei Ihrem Wirken bei cmt besonders?
Wir wollen nach dem Paulus-Zitat den Griechen ein Grieche, also den Modellbahnern ein Modellbahner sein! Als Christen wahr und ernst genommen werden. Es würde uns sehr freuen, wenn durch unsere Arbeit jemand den Weg zu Jesus finden würde, aber das bekommen wir bei Ausstellungen meist nicht mehr mit. Dazu reichen zwei Tage dann nicht...

Gibt es neue Projekte und Ziele, die bei euch anstehen?
Nächstes Jahr werden wir auf der Intermodellbau in Dortmund ausstellen! Das ist etwas Besonderes und darauf freuen wir uns. Auch das Freundestreffen mit Jahreshauptversammlung im «Haus der Stille» wird hoffentlich wieder in Präsenz stattfinden können. Projekte im Kleinen sind in Arbeit...

Was können Christen, die in womöglich völlig anderen Domänen tätig sind, von der cmt-Arbeit lernen?
Was bei den Sportlern mit «SRS Sportler ruft Sportler» als Grundidee klappt, hat uns angespornt, den cmt als Team und später als Verein auf den Weg zu bringen! Persönliche Beziehungen, Offenheit und Gesprächbereitschaft auf Messen, sind sicher ein Punkt, der kopiert werden kann. Sich Zeit nehmen für Besucher und bei besonderen Situationen auch mal eine Gebetszeit wagen! Sich echt und authentisch zum Glauben an Jesus bekennen und sich auf den Weg machen, das bringt Chancen!

Zur Webseite:
cmt

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Datum: 31.08.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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