Ägypten: Muslime dürfen Kirchen mitbauen
Die ägyptische Regierung hat offiziell erklärt, dass Muslime als bezahlte Bauarbeiter am Bau christlicher Kirchen mitarbeiten dürfen. Diese Arbeit galt in der Vergangenheit für sie als Tabu. Jetzt stehen ihnen hier alle Türen offen: Aktuell befinden sich in ganz Ägypten 44 christliche Kirchen im Bau, zudem werden 16 historische koptische Kirchen restauriert.
Positiv für Beziehungen zwischen Muslimen und Christen
Doch was ist an dieser Entscheidung so besonders? «Das ist ein grosser Schritt», erklärt Tom Doyle von Uncharted Minstistries diese Öffnung gegenüber Mission Network News. «Damit sagt die Regierung: 'Wir geben euch unsere Erlaubnis!'» Es sei ein weiteres Zeichen dafür, dass die Regierung sich aktiv für das friedliche Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen einsetzt.
Zudem könnten dadurch die Beziehungen zwischen Angehörigen beider Religionen verbessert werden – und wenn Muslime nah mit Christen zusammenarbeiten, kämen sie oft mit dem Evangelium in Berührung und sähen die Freude im Leben der Christen – «das ist für sie attraktiv. Und sie möchten mehr darüber wissen.» So könne diese Regierungsentscheidung sogar missionarische Auswirkungen haben.
«Ägypten ist das Hirn des arabischen Islams»
Doch nicht nur das: Doyle ist davon überzeugt, dass sich dadurch sogar die Beziehung von Christen und Muslimen in der gesamten arabischen Welt verbessern könnte. «Saudi-Arabien ist das Herz des arabischen Islams. Aber Ägypten ist das Hirn des arabischen Islams. Islamische Gläubige kommen in die (ägyptische) Al-Azhar-Universität, wo sie geschult werden und zu den respektiertesten Theologen des Islams im gesamten Nahen Osten werden.» So könne dies Einfluss auf den gesamten Nahen Osten haben.
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Datum: 03.03.2021
Autor: Kevin Zeller / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet von Livenet