Pastor Ghaffar Bhatti berichtet

Pakistans bedrängte Christen

Die Islamische Republik Pakistan wird von Fanatismus geplagt. Im Schatten des islamistischen Bombenterrors und der bewaffneten Kämpfe leben Christen unter massivem Druck ihrer Umgebung. Vielen Angehörige der armen und verachteten Minderheit geht der Schnauf aus, sagt der Pastor Ghaffar Bhatti. Gegenüber Livenet schildert Bhatti die Bedrängnis vieler Christen - und fordert zum Gebet auf:
«Gott wirkt in Pakistan!»: Ghaffar
Die Angst bleibt: Zerstörte Häuser von Christen. (Foto: Copyright Ghaffar Bhatti)
Jesus ist der Arzt: Gebet für einen Kranken. (Foto: Copyright Ghaffar Bhatti)
Gefährliches Leben: Ghaffar Bhatti
Reichtum in der Armut: Lobpreis einer Gemeinde der «Gospel of Kingdom Ministries». (Foto: Copyright Ghaffar Bhatti)

Das Denken unter fanatischen Muslimen ist überall dasselbe. Wenn eine Aktion gegen Christen gelingt und nicht bestraft wird, stachelt dies andere an, dasselbe zu tun. Die Eiferer sehen uns als kafir, als Ungläubige. Nach islamischen Überlieferungen ist es gut, kafir zu töten. Daher scheuen sie sich nicht, Christen anzugreifen und umzubringen. In ihren Augen ist es eine gute Tat. Dass der Koran Christen wie Juden als „Leute des Buches" bezeichnet und sie daher in vielen islamischen Staaten als Schutzbefohlene galten, spielt keine Rolle. Der Fanatismus treibt Muslime an, da sie Pakistan als ein völlig islamisches Gebiet sehen.

Wenn Christen nur noch einen Ausweg sehen...

Wir haben nicht Freiheit wie Sie in Europa. Schweizer können denken und sagen, was sie wollen. In Pakistan gibt es diese Freiheit nicht (wegen des Blasphemieartikels im Strafgesetzbuch geraten verleumdete Christen in tödliche Gefahr - obwohl sie nichts getan oder gesagt haben; Red.). Die Christen Pakistans beten anhaltend für ihr Land; sie sind loyale Bürger. Sie möchten auf ihr Land stolz sein! Doch die Situation hat sich so verschlechtert, dass sie, Männer, Frauen und Kinder, fliehen und auswandern wollen! Niemand ist sicher - der Wunsch wächst, die Heimat zu verlassen. Visa zu erhalten, ist gar nicht leicht. Muslimische Pakistani mit guter Schulbildung haben in den Konsulaten viel bessere Aussichten, ein Visum zu erhalten; sie gelangen ins Ausland und arbeiten dort für ihre Familie.

Quote: mehr als eine Fata Morgana?

Christen hingegen finden auch in Pakistan kaum eine gute Stelle. Wir werden diskriminiert. Die Regierung der Punjab-Provinz hat am Weihnachtsempfang 2008 eine Fünf-Prozent-Quote für Christen in Ämtern zur Sprache gebracht. Das würde uns ermöglichen, jede 20. Beamtenstelle zu erlangen - ein Fortschritt (der Anteil der Christen an der Bevölkerung wird mit 3-4 Prozent angegeben). Wird es bei der Ankündigung bleiben? Gutbezahlte Stellen mit Verantwortung und Prestige werden nicht an Christen vergeben.

Ein Waisenhaus ohne Indoktrination

Trotz alledem tut Gott Grosses in Pakistan! Ich erlebe dies in meinem Dienst, dem «Gospel of Kingdom Church Ministry». Wir gründen Gemeinden und betreiben eine Bibelschule. Derzeit betreuen wir 70 Waisen und behinderte Kinder in verschiedenen Familien. Wir möchten ein Zentrum für sie errichten. In muslimischen Waisenhäusern wird der Islam eingetrichtert. Es schmerzte mich, dies mit ansehen zu müssen. Der Herr hat mir die Passion ins Herz gegeben, für unsere Waisen christliche Häuser einzurichten - sonst geht unsere Generation vor unseren Augen zugrunde! Ich begann mit zwei, drei Kindern. Waisen und behinderte Kinder brauchen Fürsorge.

Isolierte christliche Familien...

Es gibt einzelne christliche Waisenhäuser - doch so viele Kinder sind ohne Hoffnung. Ich gehe in entlegene Gebiete, wo andere Christen sich nicht hinwagen, weil sie teils zu gefährlich sind. Da predige ich das Wort und frage nach Kindern, die Hilfe brauchen. In kleinen Dörfern gibt es isolierte christliche Familien in drückender Armut, ohne Auskommen, ohne Schule für die Kinder. Sie müssen für Muslime arbeiten und stehen unter ständigem Druck, den Islam anzunehmen. Man stellt ihnen für diesen Fall eine bessere Wohnung und eine rechte Stelle in Aussicht - und Schulbildung für die Kinder.

...unter massivem Druck

Stirbt jemand von der Familie und kein christlicher Pastor kommt, beerdigen die Muslime den Toten und beanspruchen ihn dabei für den Islam. Pastoren brauchen Motorräder, damit sie hinfahren und den Bedrängten beistehen können! Viele Familien haben dem anhaltenden Druck schliesslich nachgegeben und sind zum Islam übergetreten. Auch Angestellte werden oft aufgefordert, Allah und seinen Gesandten Mohammed anzunehmen; weigern sie sich, verlieren sie die Stelle. Dahinter stehen fanatische Imame in den Moscheen. Ihren Aufrufen hat die Regierung nichts entgegenzusetzen, da islamistische Parteien sie decken.

Mit Muslimen im Gespräch

Ich wurde 1978 in Gojra geboren und bin da aufgewachsen. 1995 zog ich in die Stadt Multan. 1996 nahm ich Jesus als meinen Herrn und Retter an. Gleich darauf gab er mir den Auftrag, unter Muslimen das Evangelium zu verbreiten. Ich sprach mit Muslimen auf der Strasse und in den Shops und gab ihnen Schriften und Testamente. Manche öffneten sich für die Kraft Gottes, verlangten nach seiner Offenbarung und der Fülle des Lebens. Einige nahmen den Jesus-Film an. Oft kam es zu Angriffen, und ich wurde geschlagen. Einmal warf man mich ins Gefängnis.

Aber Gott hat sich zu mir gestellt. Als ich den Dienst 1996 begann, salbte er mich und schenkte mir die Gabe der Heilung. Die Wunder, die geschehen sind, ebnen den Weg zu Muslimen. Gottesfürchtige verehren Heiler. 2004 begann ich das «Gospel of Kingdom Church Ministry»; bisher sind in der Provinz Punjab 20 Gemeinden entstanden. 20 Pastoren arbeiten mit uns. Wir sind eine unabhängige Gruppe pfingstlicher Gemeinden.

Betreuung und Bildung

Christliche Kirchen und Werke konzentrieren sich auf Regionen des Landes, in denen die Arbeit beachtet wird und sie Spenden erhalten. Unsere Leute können aber nichts geben! Sie leben in unerreichten Gebieten, wo bisher kaum einer hilft. Da setze ich an. Christus hat mir mehr und mehr Kraft für diese Arbeit gegeben, auch Freude. Ich erlebe, wie der Geist des Herrn mit mir geht.

Wir haben eine Bibelschule gestartet, um junge Männer auszubilden, nachdem ich im Rechobot-Zentrum in Altstätten im Rheintal einen Kurs besucht hatte. Unsere Bibelschule dauert drei Monate. Die Studenten gehen dann in Dörfer und sammeln Menschen in Hausgemeinden. Die Bibelschule und das Waisenhaus, das aufgebaut werden soll, sind meine aktuellen Projekte.

Bitte beten Sie für die Abschaffung des Blasphemie-Artikels 295C im pakistanischen Strafgesetzbuch. Beten Sie für unsere Arbeit, dass wir Gemeinden aufbauen und das Waisenhaus einrichten können. Wir haben bisher keine Mittel, um Pastoren in arme Gebiete zu senden. Die isolierten Christen in den Dörfern brauchen uns!

Link zum Thema:
Knabe auferweckt: Lesen Sie von einem Wunder im Dorf
 

Spenden für die Waisenhilfe und Gemeindearbeit von Ghaffar Bhatti:
Account name: Ghaffar Bhatti
Account # 18-4215524-01,
Bank: Standard Chartered Bank.
Lahore Cantt., Pakistan
Swift Code SCBLPKKX
Mehr Infos

Datum: 02.01.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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