Erste nordkoreanische Bibelübersetzung schenkt Verständnis und Identität
Die Bibel, auf der jeweils auf einer Seite die nordkoreanische Version und auf der anderen Seite die englische Version geschrieben steht, basiert auf der offiziellen Bibelausgabe der Koreanischen Bibelgesellschaft. Doch bestimmte Begriffe wurden geändert oder angepasst. Der Grund: Die Sprache der Nordkoreaner unterscheidet sich leicht von der Sprache der Bewohner Südkoreas.
Selbst nordkoreanische Flüchtlinge, die schon zehn Jahre im Süden wohnen, haben häufig noch Probleme, gewisse Bibelstellen zu verstehen. «Flüchtlinge aus dem Norden fragen mich völlig unerwartete Dinge über Stellen, die für mich ganz klar sind, weil ich selbst in Südkorea aufgewachsen und zur Schule gegangen bin», erklärt Noh Hyun-min, Pastor der Hana Gemeinde in Hanawon.
Nicht für Nordkoreaner, sondern mit ihnen
«Wir haben keine Bibel für Nordkoreaner erstellt, sondern mit Nordkoreanern», erklärt der Gründer des Missionswerks Voice of the Martyrs (VOM), Eric Foley. «Sie haben uns danach gefragt und wir haben die Bibel produziert, um ihren Bedürfnissen entgegenzukommen. ... Für VOM war es eine Priorität, die korrekten Worte im nordkoreanischen Dialekt zu finden.» Die Bibel enthält auch Erklärungen und Erläuterungen auf Koreanisch und Englisch.
Neue Kanäle für Gottes Wort
In der Volksrepublik ist es nach wie vor äusserst gefährlich, eine Bibel zu besitzen. Um den Menschen dort Gottes Wort zugänglich zu machen, senden Missionswerke wie VOM immer wieder Ballons in das verschlossene Gebiet, die mit Bibeln, evangelistischen Broschüren und anderem Material beladen sind. Durch Sender können nordkoreanische Christen das Material finden und es heimlich einsammeln. Allein 2013 wurden 500'000 Traktate und 50'000 Neue Testamtente auf diese Weise nach Nordkorea geschickt.
Doch auch auf anderen Wegen möchten Christen aus dem Süden das Evangelium in den Norden tragen. Foley berichtet: «80 Prozent der Nordkoreaner, die in den Süden geflüchtet sind, kontaktieren regelmässig ihre Familien und Angehörigen in ihren Heimatstädten und diesen Kanal haben wir bisher [zur Evangelisation] noch nicht wirklich ausgeschöpft.» Auch über Radiosender und durch MP3-Datenträger erfahren Menschen im Norden von Gottes Wort.
Zur Webseite:
Voice of Martyrs
HMK – Verfolgte Christen
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Datum: 31.07.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus