Dank dem Papst wissen wir

77 Prozent der «20-Minuten»-Leser beten

Papst Franziskus regt an, einen Satz im wohl weltweit bekanntesten Gebet, dem «Vater unser» anders zu übersetzen. Die Zeitung «20 Minuten» bildete das Thema ab und fragte die Leser, welche Version sie beten würden – oder ob sie gar nicht beten. 77 Prozent entschieden sich für die eine der beiden Versionen, 23 gaben an, nicht zu beten.
Papst Franziskus hat angeregt, einen Satz aus dem «Vater unser» anders zu übersetzen.

Stand Freitagnachmittag, 8. Dezember um 14 Uhr, beteiligten sich 8'000 Leser an der Umfrage. 31 Prozent gaben an, bei der bisherigen Form zu bleiben. 46 Prozent entschieden sich für die neue Version. Und 23 Prozent klickten auf «Ich bete nicht». Anders gesagt: In dieser Umfrage äusserten 77 Prozent der Teilnehmenden, dass sie beten.

Hintergrund der Umfrage ist der Satz «Et ne nos inducas in tentationem», der übersetzt wird mit «Und führe uns nicht in Versuchung». Diese Übersetzung sei nicht gut, sagt Papst Franziskus laut mehreren Medienberichten.

Evangelische Allianz dafür

Laut der deutschen Zeitung «Die Zeit» änderten französische Bischöfe den Text bereits auf den ersten Advent. In dieser steht nun: «Lass uns nicht in Versuchung geraten.»

Franziskus erklärte nun, es sei nicht Gott, sondern Satan, der die Menschen in Versuchung führe. Ein Vater tue das Gegenteil, er helfe einem auf.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht darin eine «Verfälschung der Worte Jesu». Die Vaterunser-Bitte gelte wie in den Evangelien von Matthäus und Lukas überliefert. Jesus dürfe nicht korrigiert werden, so Voderholzer. Gemäss der «Zeit» begrüssen die reformierten Kirchen der Schweiz diese Meinung ebenso wie die theologische Kommission der Schweizerischen Evangelischen Allianz.

«Hoffnung für alle» übersetzte bereits so

Neu ist diese Form übrigens nicht. Bereits in der populären Bibelübersetzung «Hoffnung für alle» wird dieser Textteil übersetzt mit: «Lass uns nicht in Versuchung geraten».

Zum Artikel von 20 Minuten

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Datum: 08.12.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / 20 Minuten / Die Zeit

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