«Sendungen mit kirchlichem Hintergrund bleiben auf der Strecke»
Die Initiative sei zudem ein Schritt in Richtung Kommerzialisierung der Medienlandschaft und benachteilige die kleineren Sprachregionen. «Neben sprachlichen würden auch religiöse Minderheiten aus der nationalen Berichterstattung verschwinden», schreibt die SEA in ihrer Mitteilung vom 26. Januar 2018.
Kommerz statt Service public und christliche Formate?
Nur ein von institutionellen Geldgebern unabhängiges Medienunternehmen könne die Vielfalt der Ansichten angemessen repräsentieren. Der Service public halte rein marktwirtschaftlichen Überlegungen nicht stand.
In einem christlich geprägten Land sollten dessen Werte verbreitet werden können, sind die Verantwortlichen der Schweizerischen Evangelischen Allianz überzeugt. Bei einem Ja zu «No Billag» wäre dies aus ihrer Sicht nicht mehr gewährleistet. Sendungen mit kirchlichem Hintergrund wie etwa «Fenster zum Sonntag» dürften auf der Strecke bleiben, befürchtet die SEA.
Umbauen, aber nicht abreissen
Die SEA pflichtet bei, dass die SRG-Verwaltung reduziert werden muss und einige Inhalte ohne substanziellen Verlust gestrichen werden könnten. Mit der Annahme dieser Initiative werde dies aber nicht erreicht. «Sie ist zu radikal. Man reisst nicht das Haus ab, wenn ein Fenster kaputt ist.»
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Datum: 29.01.2018
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet