Autorin Inka Hammond

«Gott verwandelt Schmerz in Sieg und Sieg in Segen»

Inka Hammond ist die Autorin des Bestsellers «Tochter Gottes, erhebe dich». Im März erscheint ihr zweites Buch «Tochter Gottes, erobere die Welt». Livenet fragt im Interview mit der Autorin nach, welche Botschaft ihr am Herzen liegt.
Inka Hammond (Bild: zVg)
Buchcover «Tochter Gottes, erobere die Welt»

Inka Hammond, warum wurde Ihr Buch zum Bestseller?
Inka Hammond:
Das hat mich selbst sehr überrascht. Ich hatte eigentlich eher Bedenken, dass meine herausfordernden, mutigen, kämpferischen Gedanken und auf der anderen Seite meine Zerbrechlichkeit und meine Offenheit mit meiner persönlichen Geschichte vielleicht nicht gut angenommen werden könnten. Nun denke ich, dass gerade diese Kombination aus Zerbrechlichkeit und Stärke die Frauen so anspricht. Ich lasse alle Masken fallen und will Frauen dazu ermutigen, nicht länger eine Show mitzumachen. Ich erinnere sie an die Würde, die uns durch Jesus geschenkt wurde und spreche den Leserinnen zu, dass sie nicht im Schlammloch liegen bleiben müssen.

Wie konnten Sie das Trauma Ihrer Kindheit und Jugend überwinden?
Das Schwierige an meiner Situation war, mir überhaupt einzugestehen, dass ich Traumata davongetragen habe. Wenn alles ungesehen und unentdeckt hinter den Kulissen stattfindet und nicht darüber geredet werden darf, ist es viel schwieriger, an den Schmerz heranzukommen und davon heil zu werden. Man redet sich ein Leben lang ein, es sei nichts falsch gelaufen. Symptome werden unter den Teppich gekehrt oder mit Krankheit oder sogar Konsequenz von Sünde erklärt. Gerade in christlichen Kreisen ist es oft schwer, an die Wurzel der Probleme heranzukommen, weil z.B. Gebote wie «Du sollst Vater und Mutter ehren» mit «Du darfst die Erlebnisse in deinem Elternhaus nicht in Frage stellen» gleichgestellt werden. Oder es wird gesagt: «Du hast doch Jesus, du brauchst keinen Therapeuten.» So bleiben viele Traumata unentdeckt und werden an die nächste Generation weitergegeben. Meine Geschichte steht dafür, dass es sich lohnt, den Symptomen eines Traumas nachzugehen und dass die eigene mentale Gesundheit von Gott gewollt ist. Mich persönlich hat mein Weg zur innerlichen Heilung mehr gekostet als ich je gedacht hätte – aber das ist es mir wert, denn ich weiss, dass meine Kinder nun eine bessere Chance auf eine gute, gesunde Beziehung zu Gott haben. Ich befinde mich noch auf dieser Reise zur Heilung, und ich erlebe diese innere Bereitschaft, immer wieder okay zu sein mit dem aufflammenden Schmerz. Es ist ein Teilhaben an Jesu Leiden. Und das hat mich näher an sein Herz gebracht als sonst irgendetwas anderes in meinem Leben. Heute kann ich sogar sagen, dass ich dankbar bin für diesen Zerbruch, den ich erlebt habe, weil er mein Herz empfänglich gemacht hat für die Liebe meines himmlischen Vaters. Mich hat der Bibelvers ermutigt: «Alles muss mir zum Besten dienen» (Römer Kapitel 8, Vers 28). Gott verwandelt unseren Schmerz in Sieg und unseren Sieg in Segen. Dieses Wissen hat mich stark gemacht, mich dem Riesen «Trauma» zu stellen.

Das Bild auf dem Buchcover sieht sehr kämpferisch aus…
Ja, das stimmt! Mein Manuskript war so rau und verletzlich, da hätte nichts Rosafarbenes dazu gepasst. Als ich den Coverentwurf das erste Mal gesehen habe, war ich tief berührt. Diese Frau strahlt eine Stärke und gleichzeitig eine Verletzlichkeit aus. Sie ist offensichtlich durch einen Kampf gegangen, hat Schrammen und ist dreckig, aber sie steht noch, und sie hält ihr Schwert. Ihre Augen sind nicht bitter, sondern klar. Da ist so viel Detail in diesem Bild, und alles unterstreicht meine Message.

Wie haben Sie Wüstenzeiten erlebt, als Träume in Ihrem Leben zerbrachen?
Das waren sehr dunkle Zeiten, wo ich alles in Frage gestellt habe: Meinen Glauben, meine Errettung, die Bibel – einfach alles. Ich war voller Neid, wenn ich bei anderen sah, wie ihr Leben scheinbar wunderbar funktionierte, und das Gefühl, auf dem Abstellgleis zu stehen, war einfach nur schrecklich. Alles schien sich gegen mich zu stellen, und ich litt sehr darunter. Aber es war auch die Zeit, wo ich gelernt habe, die kleinen Anfänge zu ehren. Einen Blog zu schreiben, den nur drei Leute lesen, Lieder zu singen, die keiner hört, mein Herz immer wieder neu Jesus hinzulegen, auch wenn es so zerbrochen war. Im Nachhinein kann ich sagen, dass meine damaligen Pläne so klein erscheinen im Vergleich dazu, was Gott mir heute schenkt.

Worum geht es in Ihrem neuen Buch?
Gross zu glauben und gross zu träumen! Dazu sind wir geschaffen. Christsein ist keine Lebensversicherung, sondern ein Abenteuer. Es geht nicht darum, einen Plan B zu haben, sondern unser ganzes Sein von Jesus abhängig zu machen. Wir hätten zwar gern das Leben in Fülle, von dem Jesus spricht, sind aber nicht bereit, den Preis dafür zu bezahlen. Wir sind wie der reiche Jüngling, der zwar viele gute Ambitionen hatte, aber trotzdem nicht bereit war, alles hinter sich zu lassen, und damit das Abenteuer seines Lebens verpasste. Ich hoffe und bete, dass mein neues Buch ganz viele Menschen dazu herausfordert, sich ganz auf Jesus einzulassen und die eigene, persönliche Berufung zu ergreifen. Wir brauchen Weltveränderer!

Welche Botschaft liegt Ihnen am meisten am Herzen?
Freiheit. Das ist mein Herzschlag. «Wenn der Sohn euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei.» (Johannes Kapitel 8, Vers 36) Freiheit verändert alles, Freiheit macht alles möglich!

Zur Webseite:
Inka Hammond

Zum Thema:
Rachel Hollis: Unser Glück liegt in unseren eigenen Händen
Vom Zweifeln und Vertrauen: «Glaube zwischen Trotz und trotzdem»
Absage an die Gewalt: Damaris Kofmehls Buch: «Thomas. Leben auf die harte Tour»

Datum: 16.02.2020
Autor: Meike Ditthardt
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung