Absage an die Gewalt

Damaris Kofmehls Buch: «Thomas. Leben auf die harte Tour»

Thomas scheint ein klassisch hoffnungsloser Fall zu sein. Ungeliebt, verprügelt, selbst gewalttätig, Rocker und Neonazi. Doch als er Gott begegnet, geschieht das Wunder: Er kehrt um. Damaris Kofmehl erzählt die spannende Story von Thomas, in Zusammenarbeit mit der Life on Stage-Evangelisation, in ihrem neuen Jugendbuch. Demnächst ist die Geschichte auch auf der Bühne zu sehen.
Damaris Kofmehl (Bild: zVg)
«Thomas: Leben auf die harte Tour», Cover

Wer eines der inzwischen über 40 Bücher von Damaris Kofmehl (49) aufschlägt, der kann mit allem Möglichen rechnen, nur nicht mit Langeweile. Die Autorin ist dafür bekannt, dass sie kontroverse Themen und harte Typen behandelt. Sie schreibt ausdrücklich Romane, doch die meisten davon haben eine wahre Lebensgeschichte als Basis. Das gilt auch für «Thomas», welches in Zusammenarbeit mit der Life on Stage-Evangelisation entstand.

«Schlag ihn tot!»

Es muss nicht leicht gewesen sein für Thomas' Umgebung. Denn er war schon als Kind – gelinde gesagt – einfallsreich. Streiche, Pöbeleien und Gemeinheiten gehörten bei ihm einfach dazu. Und er konnte regelrecht «austicken» und gewalttätig werden. Zu den harmloseren Aktionen gehörte da noch, dass er das Weihwasser in der Kirche mit Tinte einfärbte, damit sich jeder beim Bekreuzigen einfärbte. Doch er wuchs so lieblos auf, dass er sich dadurch wenigstens Aufmerksamkeit verschaffte. Seine älteren Geschwister hatten das Zuhause verlassen, sobald sie 18 waren. Und Thomas war jahrelang gefangen bei einer Mutter, die ihn völlig ablehnte und kein gutes Wort für ihn fand, und einem Vater, der ihn Abend für Abend im Suff verdrosch. Einen Grund fand er immer.

Irgendwann einmal hörte sein Vater nicht auf, ihn zu verprügeln, und seine Mutter spornte ihn noch an: «Schlag ihn tot. Schlag ihn endlich tot.» Thomas war zwar drei Wochen krank und konnte nicht in die Schule gehen, doch er starb nicht. Aber er war so fertig mit sich selbst und der Welt, dass er sich umbringen wollte. Zweimal misslang es. Beim dritten Mal sollte alles klappen, doch plötzlich hatte Thomas eine Erscheinung. Ein Engel stand vor ihm und strahlte eine beeindruckende Kraft und Majestät aus. Er rührte Thomas an und sagte ihm: «Wirf dein Leben nicht weg. Es ist wertvoll in den Augen Gottes.»

Neue Spielregeln

Diese übernatürliche Begegnung verhinderte zwar seinen Selbstmord, doch zunächst änderte sich nichts. Bis sein Vater ihn wieder einmal zusammenschlagen wollte und er mit 13 Jahren dessen Hand ergriff und festhalten konnte. «Na, wer ist jetzt der Stärkere von uns beiden?», rief er ihm triumphierend zu. Von jetzt an liess er sich von niemandem mehr etwas sagen. Er lief in Bomberjacke und Springerstiefeln herum, besorgte sich eine Hakenkreuzfahne und gröhlte rechte Parolen.

Während dieser Zeit starb sein bester Freund an Krebs – und wieder zerbrach etwas in ihm. Sein Leben bestand auf der einen Seite aus Misserfolgen und Demütigungen, weil er keine Lehrstelle behalten konnte und als Hilfsarbeiter jobben musste. Auf der anderen Seite waren da Alkohol und Drogen, Mädchen und Motorräder, Rocker und Gewalt. Und die Bewunderung dafür, dass er so taff war. Immer wieder kam es zu Schlägereien und mehr – längst hatte Thomas Messer und Pistole dabei, wenn er unterwegs war. Doch kurz bevor es zum Schlimmsten kam…

Hilfreich oder überzogen?

Wer weitere Details oder das Ende der Geschichte erfahren will, sollte das Buch aufschlagen, das man mit seinen 176 Seiten locker an einem Abend durchlesen kann. Bleibt die Frage: Warum sollte man das? Ist die Story nicht viel zu abgedreht und extrem? Ist sie nicht viel zu schwarz-weiss: böser Junge bekehrt sich und wird ein völlig neuer Mensch? Was hat das Buch mit der Lebenswirklichkeit seiner Leserinnen und Leser zu tun, die oft aus einem behüteten christlichen Kontext kommen?

Natürlich bedient es bis zu einem gewissen Grad Klischees und zeichnet ein Leben, das nur wenige Menschen so oder ähnlich erleben. Aber viele – und nicht nur junge – Menschen kennen das Dasein zwischen Ablehnung, Lieblosigkeit und Gewalt. Sie suchen nach einem Ausweg, der mehr ist als das Ventil, mit dem sie eben mal «Druck ablassen» können. Sie können ganz real Hoffnung und Leben finden, weil sie merken, dass Jesus sogar Menschen wie Thomas helfen konnte – wie viel mehr ihnen.

Genau dieses Prinzip wendet auch Paulus an, wenn er sich in der Bibel mit den anderen Aposteln vergleicht: «Denn ich bin der geringste von den Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heissen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade, die er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen…» (1. Korinther, Kapitel 15, Verse 9–10).

Die Lebensgeschichte von Thomas hat ein Happy End. Und sie ist wirklich drastisch erzählt, weil sie drastisch war. Sie enthält sensationelle Wendungen und übernatürliche Begegnungen. Vor allem aber unterstreicht sie eindrücklich, dass Gott wirklich jeden Menschen liebt. 

Ab 6. November 2020 ist «Thomas. Leben auf die harte Tour», organisiert von der Life on Stage-Evangelisation, in Vaduz, Zürich und Biel auf der Bühne zu sehen.

Weitere Informationen zur Life on Stage Tour finden Sie hier.

Hier können Sie das Buch bestellen:
«Thomas. Leben auf die harte Tour»

Hier erzählt Thomas seine Geschichte im Gespräch mit Damaris Kofmehl:

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Datum: 12.02.2020
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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