Es verändert die Welt

Freundlichkeit, das neue «Normal»?

Wurden Sie auch in Corona-Zeiten häufiger angelächelt? Freundlichkeit verändert unser Gehirn und unser Miteinander. Sie kann die Welt verändern wie kaum eine andere Massnahme. Und sie hat ein grosses Vorbild.
Mann trinkt einen Kaffee und lächelt dabei

«Besonders wirksam sind sogenannte 'Random Acts of Kindness' (Anm. der Red.: spontane Taten der Freundlichkeit)», schreibt der Publizist Markus Baumgartner im «Dienstagsmail» dieser Woche. «Kleine gute Taten, oft an Wildfremde gerichtet. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zum Beispiel im Starbucks mal den 12-Franken-Kaffee des nächsten Kunden mitbezahlen. Einfach so. Oder den Lift aufhalten für eine gerade ankommende Person. Oder von ganzem Herzen lächeln.»

Verdoppelt sich durch Teilung

«Freundlichkeit ist die einzige Sache der Welt, die sich verdoppelt, wenn man sie teilt», heisst es im Videoclip «The Science of Kindness» (Die Wissenschaft der Freundlichkeit). Denn man tut sich selbst etwas Gutes, wenn man freundlich ist. «Studien haben gezeigt, dass auch nur gerade eine zufällige Tat der Freundlichkeit pro Tag sowohl den Stress als auch Angst und Depression senken. Im Körper fliessen die gleichen Hormone und machen sowohl die Hilfsperson als auch den Empfänger der Hilfe ruhiger, gesünder und glücklicher. Ausgelöst wird das von den Hormonen Serotonin, Endorphin und Oxytocin.» Baumgartners Schluss: «Die Freundlichkeit ist also sehr freundlich zu uns.»

Freundlichkeit ist Stärke

Andere Kulturen lächeln mehr als wir im Westen – der Grundton unserer Kultur ist eher Kritik. Darum ist Freundlichkeit eine Entscheidung. Sie kostet nicht viel und kann so vieles verändern, wie etwa der Film «Pay It Forward» (dt: Das Glücksprinzip) so packend demonstriert. Aus einer Tat der Freundlichkeit kann eine Kettenreaktion werden.

Freundlichkeit ist nicht eine Schwäche derer, die Konflikten lieber aus dem Weg gehen. Barack Obama erklärte: «Ich sage meinen Töchtern ... ein starker Mann zu sein schliesst ein, freundlich zu sein. Da ist nichts Schwaches an Freundlichkeit und Mitgefühl.» Freundlichkeit ist ein Ausdruck von Selbstbeherrschung und Reife – eine innere Haltung, die sich nach aussen ausdrückt. 

Christen sollen nicht primär durch ihren Ernst, sondern durch Freundlichkeit gekennzeichnet sein, sie ist eine Wirkung des Geistes Gottes (Galaterbrief, Kapitel 5, Vers 22), letztlich ein Ausdruck der Liebe: «Die Liebe ist langmütig und freundlich» heisst es im 1. Korintherbrief, Kapitel 13, Vers 4.

Der freundliche Gott

Hier kommt der tiefste Grund, freundlich zu sein, und es ist eine Sensation: Gott ist freundlich. Sein Gesicht ist nicht ernst, sondern es «leuchtet» uns an. «Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währt ewiglich», heisst es in den Psalmen immer wieder. «Du hast ihnen dein Angesicht freundlich zugewandt, weil du Gefallen an ihnen hattest», übersetzt die Genfer Übersetzung Psalm, Kapitel 44, Vers 4. «Gott ist Liebe» – das wissen viele Menschen im Kopf. Aber dass Gott «freundlich» ist, dass sich diese Liebe quasi auch in seinem Gesichtsausdruck zeigt, das ist eigentlich sensationell. «Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist: wohl dem Menschen, der auf ihn vertraut.» Seine «Haltung des unbedingten Wohlwollens» zu uns ist mit allen Sinnen erfahrbar.

Die teure Freundlichkeit

Das Wichtigste: Das ist nicht billig, hier haben wir nicht den etwas tattrigen alten Mann, der nur noch lächeln kann. Seine Freundlichkeit brachte ihn dazu, Jesus in die Welt zu senden. Jesus ist das aufgedeckte Gesicht Gottes. Sein Leben und sein Sterben ist ein einziger Akt der Freundlichkeit Gottes – ja, auch sein Sterben. Spätestens hier wird Gottes Freundlichkeit zur Tat der Versöhnung. Er hat unsere Schuld selbst bezahlt.

«Pay it Forward»: Nehmen Sie diese Versöhnung Gottes an und geben Sie sie weiter, z.B. in einem spontanen Akt der Freundlichkeit. Das kann Ihr entscheidender Beitrag zur Veränderung der Welt sein.

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Datum: 14.05.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch / Dienstagsmail

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