Katrin Göring-Eckhardt

Die grüne Mutter Teresa

Ostern ist ein Fest, das Christen in Freude versetzt, sagt die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt. Über die Bedeutung des höchsten kirchlichen Feiertages, ihre Kindheit in der DDR und die anstehende Bundestagswahl sprach sie im TV.
Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt

Mit dem Osterfest fange nicht nur theologisch etwas Neues an. Ostern sei auch ein echtes Fest mit der Gemeinde. Um Katrin Göring-Eckardt den Besuch des Ostergottesdienstes zu ermöglichen, hatte der Hessische Rundfunk die am Ostersonntag ausgestrahlte Sendung aufgezeichnet. Göring-Eckardt ist Spitzenkandidatin der Grünen bei der Bundestagswahl im September und zugleich Präses der EKD-Synode und damit die ranghöchste Laienvertreterin der Evangelischen Kirche. Dieses Amt lässt sie aber bis zur Wahl ruhen.

Ihren Tag beginne die Frau eines evangelischen Theologen mit der Herrnhuter Losung. Der Bibelvers solle sie durch den Tag begleiten. Die Botschaft der Bibel eins zu eins auf das politische Tagesgeschäft zu übertragen, hält Göring-Eckardt für unrealistisch. Als Politikerin und Christin hätten sie vor allem die Fragen der Gerechtigkeit und des sozialen Friedens geprägt. Als härteste Entscheidung bezeichnete sie das Votum für die Agenda 2010 und den Afghanistan-Einsatz.

Christliche Erziehung kann nicht schaden

Die eigene kirchliche Prägung habe ihre Eltern überzeugt, die Kinder ebenfalls «in die Christenlehre zu schicken». «Eine bewusste Entscheidung für den christlichen Glauben habe ich aber erst in der Jungen Gemeinde getroffen», erklärte die Politikerin. Das Theologiestudium sei allerdings keine Liebe auf den ersten Blick gewesen. Weil sie die Politik und die Ereignisse der Wendezeit von innen und aussen ergriffen hätten, habe sie sich dazu entschlossen, das Studium abzubrechen. Diesen Schritt habe sie immer mal wieder bedauert.

Als Überraschungsgast der Sendung präsentierte Moderator Uwe Bernd ihren Stellvertreter als EKD-Präses Günter Beckstein. Er bezeichnete die Grünen-Politikerin als «kluge und sensible Frau, die ich sehr schätze». Nicht zu Unrecht trage sie den Spitznamen Mutter Teresa, der ihr ernsthaftes Bemühen um andere Menschen gut wiedergebe.

Von Herzen grün

Die Themen Ökologie, echte Bürgerbeteiligung und die soziale Frage machten sie zu einer «Grünen aus Überzeugung». Das Attribut konservativ passe von daher sehr gut zu ihrer Partei, weil es bei vielen Themen wie der Schöpfung und der sozialen Gerechtigkeit um deren Bewahrung gehe: «Deswegen bin ich bei der richtigen Partei.»

Sie finde es positiv, dass sich Christen in allen Parteien engagierten. Dass neben der Kanzlerin und der thüringischen Ministerpräsidentin amtierende Spitzenpolitiker aus protestantischen Pfarrhäusern stammten, wertete sie als Beleg dafür, dass das Pfarrhaus eine der wenigen Möglichkeiten war, in der DDR Demokratie auszuprobieren.

Datum: 04.04.2013
Quelle: PRO Medienmagazin

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