Gott ermutigt sie durch Träume
Die Untergrundkirche im Iran ist derzeit die am schnellsten wachsende Kirche der Welt. Zu ihr gehört auch die kleine Hausgemeinde von Neda. Ort und Uhrzeit ihres nächsten Treffens können sie nicht am Telefon absprechen, das wäre zu gefährlich; dazu kommen sie kurz an eine Bushaltestelle oder zu einem Gemüseladen.
Neda ist Mutter von vier erwachsenen Kindern und Gemeindeleiterin. Vom Christentum erfuhr sie durch eine Bibel, die hatte ihr zukünftiger Ehemann in einer Schublade versteckt. «Wie kann das sein?», fragte sich Neda – sie hatte ihn als strengen Muslim eingeschätzt. Sie begann, heimlich in der Bibel zu lesen, und es berührte ihr Herz. «Das Christentum interessierte mich, und ich ging ein paar Mal in eine Kirche. Dort wurde ich Christin.»
Gefängnis, Verhör und Druck
«Die Verfolgung wurde stärker, wir konnten nicht mehr zur Kirche gehen – also beschlossen mein Mann und ich, eine Hausgemeinde zu gründen, bei uns zuhause.» Doch nun lebten sie in ständiger Angst, immer wieder wurde ihr Mann zum Verhör abgeholt, jahrelang. «Bekannte von uns wurden ins Gefängnis geworfen», berichtet Neda. «Einer christlichen Freundin von mir wurde das Kind weggenommen, nachdem sie ihren Mann verlassen hatte; er hatte sie jahrelang bedrängt, ihrem Glauben abzuschwören. Es war eine sehr stressige Situation, besonders für meinen Mann und mich, die Gemeindeleiter.»
Ermutigung im Traum
Seitdem Nedas Mann verstorben ist, leitet sie die Gemeinde allein. Ans Aufgeben hat sie nie gedacht. Manchmal spricht Gott zu Neda im Traum; an einen erinnert sie sich lebhaft: «Ich machte mir grosse Sorgen, was meinen Kindern zustossen könnte. Im Traum sah ich einen Löwen, der meine Kinder angreifen wollte. Ich hatte riesige Angst! Aber der Löwe tat ihnen nichts. Dann las ich den Bericht über Daniel in der Löwengrube und begriff: Gott hat uns beschützt wie damals Daniel.»
Neda sagt, diesen Schutz erführen sie und ihre kleine Gruppe jeden Tag; trotz des Risikos machen sie weiter. «Einige von uns werden überwacht, deshalb müssen wir vorsichtig sein. Aber wir sind sehr gesegnet. Gott zeigt seine Macht, in jeder Hinsicht.»
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Datum: 24.09.2021
Quelle: Joel News / Open Doors NL