Grosse Mehrheit der Palliativmediziner gegen Sterbehilfe
Immerhin 76 Prozent der Spezialisten, die in der Palliativmedizin arbeiten, sind gegen assistierten Suizid und 52 Prozent der geriatrischen Ärzte sowie Ärzte mit Krebspatienten sprechen sich gegen die Lockerung des Gesetzes aus. Für Euthanasie waren dagegen 62 Prozent der Medizinstudenten sowie 55 Prozent der Ärzte im Ruhestand.
«Besorgniserregende Kluft»
Die Studie wurde im vergangenen Monat unter 29'000 Mitgliedern der BMA durchgeführt, inmitten von Spekulationen, dass die Vereinigung ihre traditionellen Ansichten zur Sterbehilfe bald ändern könnte. Es bestehe eine «besorgniserregende Kluft» zwischen den Mitgliedern im Bezug zu diesem Thema, erklärte Dr. Gordon Macdonald, Leiter der Allianz «Care not Killing», einem Zusammenschluss aus diversen Organisationen, die Palliativmedizin födern und die besagte Studie in Auftrag gaben. Gegenüber Daily Mail erklärte er seine Besorgnis insbesondere gegenüber der Ansicht von Medizinstudenten, welche noch gar keine Erfahrung in der Palliativmedizin oder Geriatrie hätten.
Einsatz gegen Legalisierung
Bereits im vergangenen Monat unterschrieben mehr als 50 Palliativ-Ärzte einen Brief an die The Times mit der Aufforderung, dass das aktuelle Gesetz aufrechterhalten und nicht gelockert wird. «Jede Legislative, die 'geschützte' Sterbehilfe erlaubt, hat erlebt, dass gegen diesen Schutz verstossen wurde, was die Kluft zwischen Theorie und Praxis illustriert», hiess es in dem Brief. Die Ärzte forderten weiter, dass falls Sterbehilfe in Grossbritannien legalisiert würde, sich die Rolle der Ärzte darauf beschränken sollte, ihre Meinung zum medizinischen Zustand des Patienten zu äussern, mehr nicht.
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Datum: 27.11.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today