EU-Parlament

Keine Resolution explizit gegen Christenverfolgung

Die Resolution «Verfolgung von Christen auf der ganzen Welt…» hat im Europaparlament in Strassburg keine Mehrheit gefunden. 269 Abgeordnete stimmten dafür, 319 dagegen und 19 enthielten sich.
Europäisches Parlament in Strassburg

Die Resolution, die im Mittelpunkt der Aussprache stand, trug die Überschrift «Verfolgung von Christen auf der ganzen Welt anlässlich der Ermordung von Studenten in Kenia durch die islamische Terrorgruppe Al-Shabaab. Der Antrag der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), die Verfolgung von Christen zu verurteilen, fand allerdings keine Mehrheit.

«Christen in mehreren Ländern von der Auslöschung bedroht»

Wie die evangelische Nachrichtenagentur idea berichtet, stimmten am 30. April 269 Abgeordnete dafür, 319 Abgeordnete dagegen und 19 enthielten sich. Hintergrund der Plenardebatte war der Terroranschlag der Islamistenmiliz Al-Schabab auf eine kenianische Universität am Gründonnerstag. Mindestens 170 Menschen kamen dabei ums Leben. Christen wurden von den Angreifern offenbar gezielt aussortiert und hingerichtet.

In ihrem Antrag weist die EVP darauf hin, dass Christen in mehreren Ländern des Nahen Ostens von der Auslöschung bedroht sind, und bringt ihre Solidarität mit den «im Namen des Dschihad in Libyen, in Nigeria und im Sudan» verfolgten Christen zum Ausdruck. Ausserdem würden täglich Christen in Teilen der arabischen Welt «niedergemetzelt, verprügelt und gefangen genommen». Marijana Petir, eine Abgeordnete der kroatischen Bauernpartei, auch Mitglied der EVP-Fraktion, äusserte sich gemäss idea Deutschland sehr deutlich: Christen seien Opfer eines Völkermords auf allen Kontinenten. «Wie lange ignorieren wir das? Wie lange waschen wir unsere Hände in Unschuld wie Pontius Pilatus? Wir müssen endlich sagen: Es reicht!»

EU-Parlament verurteilt islamistischen Terror

Wenn auch die Resolution, welche explizit die Christenverfolgung verurteilt hätte, nicht durchkam, äusserte sich das Europaparlament doch kritisch bezüglich des islamistischen Terrors. Eine Resolution gegen den islamistischen Terrorismus in Kenia und die Verfolgung religiöser Minderheiten, darunter der Christen, erhielt mit 578 Stimmen eine deutliche Mehrheit. Es gab 31 Gegenstimmen und 34 Enthaltungen. Die Resolution verurteilt zwar im Titel die Christenverfolgung weltweit, erwähnt Christen aber nur in zwei von 29 Absätzen.

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Datum: 01.05.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / idea

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