Britische Christen klagen in Strassburg wegen Diskriminierung
Das Strassburger Gericht hat die Klagen angenommen und die britische Regierung vorab zu einer Stellungnahme aufgefordert. London müsse darlegen, ob den Christen erlaubt sei, das Kreuz zu tragen, schrieb die Zeitung. Bei den Klägern handelt es sich unter anderen um eine Mitarbeiterin der Fluggesellschaft British Airways. Ihr war vom Arbeitgeber das Tragen eines Kreuzes um den Hals untersagt worden. Ebenfalls geklagt haben eine Standesbeamtin, die es aus christlicher Überzeugung abgelehnt hatte, Zeremonien für gleichgeschlechtliche Paare durchzuführen, sowie ein christlicher Partnerberater, der keine homosexuellen Paare beraten wollte.
Im Spital kein Kreuz
Die vierte Klägerin ist eine Krankenschwester aus Exeter, der wegen des Tragens eines Kreuzes im Spital gekündigt worden war. Für sie hatten sich prominente Anglikaner, unter ihnen der frühere Erzbischof Carey, eingesetzt. Sie schrieben dem Sunday Telegraph, Christen würden ohne Respekt behandelt, im Gegensatz zu Andersgläubigen. «Wir sind in tiefer Sorge über die offenkundige Diskriminierung von Christen und wir rufen die Regierung auf, diese beunruhigende Entwicklung umzukehren.»
Ein weiterer Schritt
Derzeit führt die britische Regierung eine Vernehmlassung durch, zur Frage, ob es Kirchen erlaubt sein soll, in ihren Gebäuden auch zivile Partnerschaften von homosexuellen Paaren zu registrieren. Die Britische Evangelische Allianz bringt die Befürchtung zum Ausdruck, Ortsgemeinden könnten bei einem Nein unter Druck von Aktivisten geraten und wegen Diskriminierung eingeklagt werden.
Kommentar:
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs könnte
ein Meilenstein in der europäischen Geschichte werden. Entweder lehnt das
Gericht die Klage ab, was eine Stärkung jener Kreise bedeuten würde, welche
Christentum und Religion aus dem öffentlichen Leben herausdrängen wollen. Oder
aber, die Kläger bekommen Recht, was eine Stärkung der Stellung der Religion
und ein Ja für die Glaubens- und Gewissensfreiheit in Europa zur Folge hätte.
Für Christen wäre ein positiver Entscheid des Gerichtshofs von grosser
Bedeutung, eingedenk der Tatsache, dass sie auch für andere Religionen die
gleiche Folge haben würde.
Fritz Imhof
Zum Thema:
Mehr zur Diskriminierung britischer Christen (in englischer Sprache)
Die Britische Evangelische Allianz zur laufenden Vernehmlassung (in englischer Sprache)
Datum: 09.06.2011
Quelle: livenet / ref.ch / Sunday Telegraph