Duo statt Duell

Gemeinsam aufräumen

Zusammenleben könnte so schön sein, wenn da nicht immer die alten Socken im Bad wären... Beim Thema Ordnung und Haushalt kommen selbst harmonische Paare an ihre Grenzen. Doch es gibt Wege, wie man das Chaos gemeinsam besiegen kann.
Umziehen Vorbereitungen (Bigstock: 67591282)

«Warum lässt du immer das schmutzige Geschirr stehen?» - «Dieses Chaos auf unserem Sofa macht mich wahnsinnig» – «Wo in diesem Schrank ist noch Platz für meine Sachen?» Nicht so leicht, wenn zwei Menschen eine unterschiedliche Auffassung von Ordnung haben. Die «Simplify your life»-Autorin Dr. Ruth Drost-Hüttl hat Tipps fürs gemeinsame Aufräumen:

Sich dem Chaos gemeinsam stellen

Besser als alleine wutentbrannt alles aufzuräumen, ist eine gemeinsame Aktion. Besprechen Sie, welches der beste Ort für bestimmte Gegenstände ist. Zum Beispiel: «Die Nachfüllpackungen aus der zu vollen Küchenschublade kommen in den Keller. Einverstanden?». So finden sich beide mit dem neuen System zurecht und verstehen nach welchen Prinzipien die Ordnung funktioniert. Beschriften Sie Regalfächer, Schubladen und Boxen. Und einigen Sie sich auch, manches gleich zu entsorgen.

Belohnen Sie sich nach getaner Arbeit mit einem Restaurantbesuch, einem Spieleabend oder einer Einladung von Gästen – um Ihr «neues» Zuhause gleich jemandem zu präsentieren.

Prioritäten ausmachen

Lösen Sie sich von der Illusion, Ihr Zuhause könnte so aussehen wie in einer Wohnzeitschrift. Einen solchen Zustand zu erreichen und zu bewahren ist unrealistisch.

Überlegen Sie eher, was Sie am meisten stört. Der Zeitungsstapel auf dem Nachttisch verleiht Ihrem Schlafzimmer die Atmosphäre eines Wartezimmers? Oder sie müssen regelmässig nach dem verlegten Geldbeutel suchen? Formulieren Sie Ihr Problem in einen positiven Wunsch um: «Unser Schlafzimmer sollte uns Lust aufeinander machen.» Und: «Ich möchte morgens in aller Ruhe aus dem Haus gehen.»

Und dann finden Sie eine Lösung: Zum Beispiel kann der Zeitungsstapel unten in den Kleiderschrank. Und die oberste Schublade in der Küche kann ein Platz für Geldbeutel, Handy und Schlüssel werden.

Lob statt Kritik

Hausarbeit ist frustrierend: Was getan wird, wirkt selbstverständlich, was liegen bleibt, stört. Entsprechend wird oft mehr Kritik ausgesprochen als Lob und Dank. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihrem Partner auch für Kleinigkeiten zu danken: «Danke, dass du den Plastikmüll entsorgt hast.» – «Schön ist unser Wohnzimmer mit den geputzten Fenstern.» – «Super, dass du wieder Ordnung in unsere Flurkommode gebracht hast.»

Wegwerfer und Sammler

Teilen Sie den verfügbaren Platz gerecht unter sich auf. Nur weil Ihre Frau sich nicht von ihren alten Kleidern trennen kann, müssen Ihre Anzüge nicht an der Flurgarderobe verstauben...

Manchmal hilft ein «probeweises Wegwerfen»: Der Wegwerfer deponiert die seiner Meinung nach überflüssigen Dinge heimlich in einer Kellerkiste. Was der Sammler davon im Laufe der Zeit tatsächlich vermisst, wird wieder hervorgeholt. Über das Schicksal der übrigen Dinge entscheiden Sie gemeinsam nach Ablauf eines Jahres.

Das Wichtigste nie aus den Augen verlieren

So anders Ihr Partner auch ticken mag, vergessen Sie nie, wie wertvoll er ist. Die Bibel rät: «Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander, denn die Liebe deckt viele Fehler zu.» (1. Petrus, Kapitel 4, Vers 8)

Bevor Sie sich über einen dreckigen Teller ärgern, halten Sie sich lieber vor Augen, was Sie an Ihrem Partner haben. Finden Sie gemeinsam einen Weg aus dem Chaos, aber halten Sie dabei an der Liebe fest und entscheiden Sie sich für viel Geduld.

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Datum: 02.08.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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