«Gott half mir aus der Depression heraus»
Eigentlich in einem der schönsten Momente schlitterte Mary Kate Robertson in eine Depression; kurz nach der Hochzeit mit ihrem Mann John Luke Robertson im Juni 2015.
Robertson erinnert sich, wie sie während den Flitterwochen in Australien und Bora Bora grundlos zu weinen begann. Ihrem Mann konnte sie ihre Gefühle nicht erklären, obwohl er sie wundervoll behandelt hatte.
Zurück in der Heimat zog das Paar in einer andere Stadt, um sich auf einer Universität weiterzubilden. Weit weg von der Familie zu leben würde schwer, das war Mary im vornherein klar. Doch als es dann soweit war, entpuppte es sich noch als viel schwieriger.
Herz schmerzte konstant
«Während dieser Zeit weinte ich an jedem einzelnen Tag», erinnert sie sich. «Immer wurde ich von Schwermut übermannt. Dieses Gefühl überwältigte sie im Gespräch mit anderen Personen. Und beim Autofahren kamen Angstgefühle auf. Mein Herz schmerzte konstant.»
Zunächst dachte sie, dass sie das Recht habe, nach dem Umzug traurig zu sein. «Und ich dachte auch, dass ich das Recht habe, wütend zu sein. Ich wollte nicht glücklich darüber sein, an diesem Ort zu leben.» Ihre Trübsal versuchte sie durch Wut und Bitterkeit zu ersetzen. «Ich wollte mich da hineinbegeben. Doch meine Seele sehnte sich danach, Freude zu haben.»
«Warum suchst du Gott?»
In ihr wuchs ein Verlangen nach Gott. Sie begann täglich in der Bibel zu lesen, um sich zu ermutigen. Und sie bat Gott, ihre Freude wieder herzustellen. Doch die emotionalen Kämpfe blieben, das Paar war immer wieder für öffentliche Auftritte unterwegs und Mary widerfuhr ein Autounfall.
Sie stellte Gottes Güte infrage, bis ein Freund sie fragte: «Mary Kate, suchst du Gott wegen dem, was er dir geben kann oder suchst du Gott, weil er Gott ist?»
«Wenn ich zurückblicke, erkenne ich, dass er bei jedem Schritt mit mir war. Er zeigte sich mir letztlich als Quelle der Freude und vieles obendrein – doch ich hatte es nicht gesehen, weil ich versuchte, aus meiner Depression herauszukommen und dabei andere Dinge von ihm erwartete.»
Das schwierigste Jahr
Schliesslich fand Mary Kate durch Gott wieder Lebensfreude, nach einem längeren Kampf. Sie spricht von ihrem schwierigsten Lebensjahr, «von welchem ich jede Minute gehasst hatte.» Doch heute blicke sie zurück und danke Gott für seine Treue.
«Ich danke ihm für meinen Mann, der mir beigestanden ist. Er hat mir die Zeit in der Wüste gelassen, damit ich lernen konnte, Gott wie nie zuvor zu suchen. Nie war ich in meinem Leben so dankbar gewesen. Ich bin so dankbar für einen Gott, der mir Freude gibt und der mir eine Hoffnung über das irdische Leben hinaus gibt.»
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Datum: 02.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post