Wie Comedian «Nazareth» für Furore sorgt(e)
«Als ich drei Jahre alt war, zog meine Familie nach Kuwait, um ein besseres Leben zu finden», zeichnet «Nazareth» seinen Lebensweg nach. «Ich wuchs in einer griechisch-orthodoxen christlichen Familie auf.» In die Kirche ging die Familie zu Ostern und Weihnachten. «Wir waren eine gute Familie und hatten eine gute Moral, aber Christus war überhaupt nicht präsent.»
Mit 19 Jahren zog er in die USA, um Elektrotechnik zu studieren. «Plötzlich war ich in einem fremden Land, ohne Geld und konnte die Sprache kaum sprechen.» Irgendwie ergab sich die Möglichkeit, an ein leeres Gebäude direkt am See zu gelangen. «Ich verkaufte Köder und Angelgeräte. Während der Ausbildung konnte ich gut verdienen.»
Der Marathon
Später zogen die Eltern zu ihm und die Familie zog in eine wärmere Gegend um. «Drei Jahre lang arbeitete ich sieben Tage die Woche, kein Urlaub, drei Jobs, nie krank. Ich habe für zwei Subway-Filialen und für ein Babymöbelgeschäft gearbeitet, weil Babymöbel leichter sind als normale Möbel.» Er rauchte eine Schachtel Zigaretten pro Tag … und beschloss plötzlich, einen Marathon zu laufen.
Am Tag vor dem Marathon konnte man im Stadtzentrum so viele Kohlenhydrate wie möglich essen. «Und wer kam zu mir an den Tisch? Muhammad Ali, der Boxer, den wir als Kinder gesehen haben. Er packte meinen Arm, drückte ihn und sagte: 'Du läufst bis ins Ziel, oder?' Und ich sagte: 'Ja, Sir, das werde ich.'» Daheim dachte er: «Ich habe versprochen, das Rennen zu beenden.» Am nächsten Morgen rauchte er die letzte Zigarette. Dann begann er den Lauf.
Nach zwei Meilen dachte er, dass dies die Grenze sei (er hatte sich ursprünglich zwei Meilen zum Ziel gesetzt). «Aber wenn man mit 10'000 Leuten läuft, kann man einfach weiterlaufen.» Er erreichte die zehn Meilen-Marke und die Leute sagten, dass es nun bergab gehe. Er lief und lief und lief – und erreichte irgendwann die Ziellinie.
Erster Auftritt vor neun Betrunkenen
Nach dem Marathon fragte er sich, was er am liebsten tut, auch wenn er nicht dafür bezahlt würde. «Ich liebe es, Menschen zum Lachen zu bringen.» Tags darauf meldete er sich bei einem Comedy-Club an. «Es war abends um 19Uhr und als ich auf die Bühne ging, war bereits Mitternacht.»
Es waren nur noch neun Leute da, grösstenteils betrunken. «Zwei von ihnen fielen vor Lachen über meine Witze von ihren Stühlen. Da wusste ich sofort: Das ist es. Das ist es, was ich machen will.» Seine Karriere nahm schnell Fahrt auf. «'NBC' wollte mich für eine Sitcom, ich hatte ein Management und einen Agenten. Alles lief so, als ob ich die nächste grosse Nummer in Hollywood würde.»
«Natürlich komme ich mit»
Eines Tages lud ihn ein befreundeter Komiker in die Kirche ein. «Nazareth» war sofort dabei: «Natürlich, ich komme ja aus dem Heiligen Land. Ich bin Christ und werde mit dir in die Kirche gehen.»
Plötzlich dachte er, dass Gott ihn hasst, weil er sein Herz kennt. «Er weiss, dass ich egoistisch bin und nur versucht habe, Ruhm und Geld zu bekommen. Und ich weiss, wer Gott ist, auch wenn ich ihm nicht nachgefolgt bin. Er ist sicher richtig wütend auf mich.»
«Gott liebt dich»
Er sass in der letzten Reihe und wusste nicht, worum es in der Predigt ging. «Aber ich hörte, dass Gott mich liebt. Ich könne so kommen, wie ich bin und er hat einen Plan für mein Leben. Obschon ich anfing, Geld zu verdienen und berühmt zu werden, war ich nicht glücklich. Da war diese Leere in meinem Herzen.» Als er hörte, dass Gott einen Plan für sein Leben hat, begann er zu weinen. «Normalerweise weine ich nie – nun übergab ich mein Leben an Jesus Christus.»
Am Montagmorgen rief er seinen Agenten an und sagte, dass er mit Comedy aufhöre. Dies obschon bald eine grössere Sitcom auf ihn zukommen hätte können. Nur die Termine in einem Improvisationstheater würde er noch wahrnehmen. «Dann fragte mein Pastor: 'Nazareth, können wir dich im Club besuchen?' Ich verneinte, weil andere Comedians eine schmutzige Sprache nuzten. Da fragte er: 'Warum machst du nicht etwas in unserer Kirche?' Ich entgegnete: 'Wir können in der Kirche keine Comedy machen.' Doch er meinte: 'Gott hat den Humor erschaffen, und wenn man das für ihn einsetzt, ist das in Ordnung.'»
Dahin gehen, wo Lachen gebraucht wird
Die Kirche zählte 200 Leute, doch zur Vorstellung kamen 400. «Der Saal war voll.» Von da an wusste er, dass er durch Comedy Menschen zu Christus führen und Gläubige ermutigen wollte.
«Ich fing an, an Orte zu gehen, wo es das Publikum schwierig hat und wo das Lachen gebraucht wird. In Gefängnisse, Obdachlosenheime oder Übergangswohnheime für Frauen. Ich möchte, dass jemand im Publikum, der es sich nicht leisten kann, in einen Comedy-Club zu gehen, seine Familie mitbringt und nicht dafür bezahlen muss. Familien zusammen lachen zu sehen und dann das Evangelium zu hören, das ist für mich die grösste Freude.»
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Datum: 31.03.2023
Autor:
Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle:
Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch