Katholiken und Reformierte nutzen Kirchen gemeinsam
«Wir wollen auf zwei verschiedenen Standbeinen einen gemeinsamen Körper bauen», sagte Hanspeter Wagner, Pfarreileiter der katholischen Kirchgemeinde, gegenüber der Presseagentur Kipa. Der Beschluss der beiden Kirchgemeinden sieht vor, dass die evangelische Kirche und weitere Räume sowie der katholische Pavillon und die katholische Kirche gemeinsam genutzt werden. Die Büros der katholischen Pfarrei werden ins evangelische Pfarrhaus verlegt und die katholische Kirche kann künftig bei Bedarf von der reformierten Gemeinde gemietet werden.
In vier Jahren werde evaluiert, ob es einen gemeinsamen Besitz geben soll, sagt Wagner. Bereits jetzt werden gemeinsam Veranstaltungen angeboten, und die ökumenischen Anlässe würden sicherlich zahlreicher.
Kein Abriss
Schon im Herbst 2009 hatte die reformierte Kirchgemeinde konkrete Schritte in Richtung einer gemeinsamen Kirchennutzung beschlossen und den Vorschlag der katholischen Kirchgemeinde unterbreitet. Damals berichteten Medien, dass beide Gemeinden mit einem starken Mitgliederrückgang und sinkenden Einnahmen zu kämpfen hätten. Käme es zu einer gemeinsamen Nutzung der Gebäude, dann würde die katholische Kirche abgerissen, hiess es vor drei Jahren. «Davon weiss ich gar nichts», sagt der Pfarreileiter und winkt ab. Viele Gläubige hätten zur katholischen Kirche, die 1987 eingeweiht wurde, emotionale Bindungen. Der Kirchenbau, auch «Second-Hand-Kirche» genannt, stand früher an zwei anderen Orten in der Schweiz, schreibt die Zeitung.
Datum: 29.04.2013
Quelle: Kipa